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Stepanakert, die Hauptstadt der früheren Enklave Berg-Karabach, im Oktober letzten Jahres Stepanakert, die Hauptstadt der früheren Enklave Berg-Karabach, im Oktober letzten Jahres  (Aziz Karimov)

Ö²õ³Ù±ð°ù°ù±ð¾±³¦³ó: „Für armenische Kriegsgefangene eintreten“

Der Wiener armenisch-apostolische Bischof Tiran Petrosyan fordert die neue die österreichische Regierung dringend dazu auf, sich für die Freilassung armenischer Kriegsgefangener aus aserbaidschanischer Haft einzusetzen.

Im Interview mit Kathpress erklärte Petrosyan am Mittwoch, dass weiterhin zahlreiche armenische Soldaten, Zivilisten sowie ehemalige Vertreter der Regierung von Berg-Karabach in Aserbaidschan festgehalten würden und dort „Unrecht und Gewalt“ erführen. Dies werde von internationalen Menschenrechtsorganisationen, Hilfswerken und Angehörigen der Inhaftierten bestätigt.

Trotz zahlreicher internationaler Appelle und Verpflichtungen aus bestehenden Waffenstillstandsvereinbarungen bleibe das Schicksal dieser Menschen ungewiss, kritisierte der Bischof. Die sofortige Freilassung aller Kriegsgefangenen sei „nicht nur eine moralische Verpflichtung, sondern auch ein Gebot des Völkerrechts, insbesondere der Genfer Konventionen“, betonte Petrosyan.


Für eine Beruhigung des Konflikts

Er wandte sich insbesondere an Bundeskanzler Christian Stocker sowie an Außenministerin Beate Meinl-Reisinger mit der Bitte, sich mit Nachdruck für die Freilassung der Gefangenen einzusetzen - sei es auf bilateraler, europäischer oder globaler Ebene. Österreich habe sich stets für den Schutz der Menschenrechte engagiert; diese Tradition sollte die neue Bundesregierung mit Entschlossenheit fortsetzen, so Petrosyan.

Die Freilassung der Gefangenen sei ein wichtiger Schritt hin zu einer Beruhigung im Konflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan. Die internationale Staatengemeinschaft müsse der Region insgesamt mehr Aufmerksamkeit schenken, mahnte der Bischof.

Zugleich sprach Petrosyan allen Kirchen in Österreich seinen Dank aus, die sich kontinuierlich für die Wahrung der Menschenrechte einsetzen und das Schicksal der Menschen in Armenien sowie der rund 100.000 aus Berg-Karabach geflüchteten Armenier nicht vergessen.


Gemeinsames Osterfest als ökumenische Chance

Bischof Petrosyan ist zugleich Vorsitzender des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ). In dieser Funktion rief er dazu auf, das diesjährige gemeinsame Osterfest aller Christinnen und Christen als Gelegenheit zu nutzen, den Zusammenhalt unter den Kirchen zu stärken - etwa durch Gebet füreinander oder gemeinsame ökumenische Gottesdienste.

In ganz Österreich finden zur Osterzeit zahlreiche solche Feiern statt, in denen Gläubige unterschiedlicher Konfessionen gemeinsam das zentrale Fest des Christentums begehen. Petrosyan rief zur aktiven Teilnahme auf: Dies sei ein deutliches Zeichen wachsender Einheit unter den Kirchen.

Gerade angesichts der großen politischen und gesellschaftlichen Herausforderungen müssten die Kirchen noch enger zusammenarbeiten und gemeinsam Zeugnis für die Botschaft Jesu Christi geben, so der ÖRKÖ-Vorsitzende.


In Wien lädt der ÖRKÖ am Samstag, 26. April, gemeinsam mit der Diözesankommission für ökumenische Fragen der Erzdiözese Wien und der Stiftung Pro Oriente zu einer ökumenischen Ostervesper. Die Feierlichkeiten beginnen zeitgleich an vier Orten in der Wiener Innenstadt, wo ab 15.30 Uhr ökumenische Begegnungen stattfinden. Die Teilnehmenden ziehen dann in einem Sternmarsch zum Stephansdom, wo um 16.30 Uhr eine ökumenische Ostervesper stattfindet. Der Ostervesper werden u.a. Bischof Petrosyan und der Wiener Apostolische Administrator Josef Grünwidl vorstehen.

(kap – sk)

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16. April 2025, 11:53