D: Klöckner fordert klare Positionierung der Kirchen
Sie wünscht sich von den Kirchen eine klare und starke Stimme, insbesondere bei bioethischen Fragen wie Abtreibung und Sterbehilfe sowie bei der Bewahrung der Schöpfung. „Da wünsche ich mir von meiner Kirche, dass sie standhaft ist und nicht automatisch schaut, ob es Applaus gibt oder nicht“, betonte Klöckner.
Gleichzeitig äußerte sie Kritik an der Tendenz der Kirchen, sich zu sehr mit Tagespolitik zu beschäftigen. „Ich halte es nicht immer für sinnvoll, wenn Kirchen glauben, eine weitere NGO zu sein und sich zu Tagespolitik äußern“, erklärte sie. Als Beispiel nannte Klöckner den Einsatz der Evangelischen Kirche in Deutschland für ein Tempolimit auf deutschen Autobahnen. „Man kann für Tempo 130 sein, aber ich weiß nicht, ob die Kirchen dazu etwas schreiben müssen.“
Wer ist sie?
Klöckner, selbst katholisch und mehrere Jahre Mitglied im Zentralkomitee der deutschen Katholiken, sprach auch über die Rolle der Kirchen während der Corona-Pandemie. Sie kritisierte, dass die Seelsorge in dieser Zeit nicht ausreichend präsent gewesen sei, obwohl viele Menschen auf der Sinnsuche und teilweise verzweifelt gewesen seien. „Da hätte Seelsorge stärker präsent sein können“, sagte sie.
Die Kirchen sollten sich stärker auf ihre Kernaufgaben konzentrieren und ihre moralische und spirituelle Verantwortung wahrnehmen.
(domradio - mg)
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