Indonesien: Erzbischof Nipa warnt vor weiterer Gewalt
Im Gespräch mit der Agentur Fides beschrieb Erzbischof Nipa die dramatischen Szenen in Makassar. Die Stadt im Süden der Insel Sulawesi war Schauplatz gewalttätiger Auseinandersetzungen, bei denen drei Menschen ums Leben kamen und mehrere verletzt wurden. Ein besonders symbolträchtiger Akt der Proteste war die Brandstiftung am Gebäude des Regionalparlaments.
Die Proteste, die sich vor allem in der Hauptstadt Jakarta und anderen Städten des Landes ereigneten, sind laut Erzbischof Nipa Ausdruck einer ?allgemeinen Unzufriedenheit mit der Regierung“. Auslöser seien vor allem die Gehaltserhöhungen für Parlamentarier gewesen, aber auch Themen wie Korruption und die Anhebung von Steuern, die viele Arbeitnehmer in finanzielle Schwierigkeiten gebracht haben. ?Es gibt einen Protest für Gerechtigkeit und gute Regierungsführung“, erklärt Nipa, der sich über die breite Beteiligung von Studenten und jungen Menschen freut. Die Tötung eines Demonstranten in Jakarta, der von einem Polizeifahrzeug überfahren wurde, habe die Stimmung zusätzlich angeheizt.
Bischöfe fordern Gerechtigkeit und Gewaltlosigkeit
Die indonesischen katholischen Bischöfe haben in einer gemeinsamen Erklärung ihre tiefe Besorgnis über die Entwicklungen zum Ausdruck gebracht. Sie missbilligen jede Form von Gewalt und rufen sowohl die Behörden als auch die Bürger dazu auf, sich für Frieden, Gerechtigkeit und demokratische Werte einzusetzen. Die Bischofskonferenz (KWI) betont, dass die Proteste eine ?große Enttäuschung über Worte, Taten und Politiken“ widerspiegeln, die ?sinnlos und ungerecht“ seien.
In ihrer Erklärung forderten die Bischöfe die politischen Verantwortlichen auf, ?die Prinzipien der Pancasila“ zu verkörpern – die Charta der fünf Prinzipien des zivilen Zusammenlebens. Sie drückten ihr tiefes Leid für die Menschen aus, die ?verwundet wurden oder ihr Leben verloren haben, während sie für die Wahrheit und Gerechtigkeit kämpften“. Das Forum der Indonesischen Katholischen Gesellschaft (FMKI) verurteilte die Tötung des Motorrad-Taxi-Fahrers als ?Akt staatlicher Gewalt“ und forderte die Einhaltung der Menschenrechte und demokratischen Prinzipien.
Erzbischof Nipa betonte, er habe die Gläubigen seiner Diözese aufgerufen, ?für die Befriedung zu beten“. Die Bischöfe erinnerten in ihrer Erklärung die Sicherheitskräfte daran, ?wahre Beschützer aller Bürger“ zu sein.
(fides - mg)
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