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Putin mit dem russisch-orthodoxen Patriarchen Kyrill von Moskau Putin mit dem russisch-orthodoxen Patriarchen Kyrill von Moskau  (ANSA)

Russland/Ukraine: Warum Putin die Kirchenkarte zückt

Aus der Sicht der deutschen Osteuropa-Expertin Regina Elsner hat das Thema Religion und russische Orthodoxie in der Ukraine für den russischen Pr?sidenten Wladimir Putin zentrale Bedeutung.

?Man kann sagen, dass er darüber eine seiner Hauptinteressen sichert: den dauerhaften Einfluss auf die Ukraine.“ Das sagte Elsner an diesem Mittwoch in einem Interview mit dem Kölner Domradio. ?Die Kirchenfrage und die Sprachenfrage sind zwei zentrale, quasi hybride Kriegswaffen. Das sehen wir seit 2014. In dem Memorandum, das Russland 2025 für einen möglichen Frieden veröffentlicht hat, stand die Kirchenthematik sehr weit oben.“

Das sei aus ihrer Sicht ?letztendlich eins der Themen, bei denen Russland seit vielen Jahren Einfluss ausübt, Einfluss behalten möchte und bei denen man die Ukraine nicht vom Haken lassen möchte“, so die Expertin. Die orthodoxe Kirche in der Ukraine, die sich zu Moskau bekannt habe, sei für Putin ?immer schon ein Instrument“ gewesen, ?um Einfluss in der Ukraine zu haben und Interessen zu vertreten“.

Eine bei einem Luftangriff zerstörte Kirchenkuppel in der Ostukraine
Eine bei einem Luftangriff zerstörte Kirchenkuppel in der Ostukraine   (AFP or licensors)

 

?Es ist zynisch von der russischen Seite, von Christenverfolgung in der Ukraine zu reden“

Das sei auch der Grund, warum die Ukraine diese Kirche seit 2022 ?stark unter Druck gesetzt“ habe. Und diesen Umstand nutze wiederum Russland, ?um zu behaupten, dass Christen in der Ukraine verfolgt werden würden“.

Elsner hält es für ausgemacht, dass die Ukraine ?religionspolitisch Schwierigkeiten“ habe. Es gebe ?Probleme in der Art und Weise, wie dieser Druck aufgebaut wird“. Dennoch sei es ?zynisch von der russischen Seite, zu behaupten, dass hier Christenverfolgung stattfinden würde“. Die Expertin weist darauf hin, dass Russland selbst ja keinerlei Religionsfreiheit in den besetzten Gebieten oder in Russland zulasse.

Mit der Kirchenfrage habe Putin ?ein Thema gewählt, das die Partner international verunsichert“, beobachtet Elsner. In den USA gebe es ?große Sympathien für diese Thematik”, etwa bei den Evangelikalen. Wenn die USA weiterhin starken Einfluss in Sachen Ukraine ausübten, werde Russland voraussichtlich weiter die Religionsthematik prominent ansprechen. ?Das wird zum Nachteil der Ukraine sein. Denn es hält diesen russischen Einfluss sehr stark innerhalb der Ukraine.“

(domradio – sk)
 

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20. August 2025, 11:53