Haiti: Neun Menschen aus Waisenhaus entführt
Eine bewaffnete Gang entführte einen dreijährigen Jungen mit Behinderung und die irische Missionarin Gena Heraty, die seit über 30 Jahren für die Organisation arbeitet, sowie sieben weitere haitianische Mitarbeiter. Die Polizei fahndet nach den Entführern, bisher jedoch ohne Erfolg; Lösegeld wurde nicht gefordert.
Tiefe Betroffenheit
?Dieser Angriff hat unsere Mission im Kern getroffen: Kinder zu schützen, uns um die Schwächsten zu kümmern und ihnen mit Würde, Gerechtigkeit und Liebe zu helfen“, so Nos petits frères et soeurs in einer Erklärung.
Das Waisenhaus St. Hélène Foyer, in dem sich die Entführung ereignete, ist das Hauptheim der Organisation für haitianische Kinder und befindet sich in Kenscoff, südlich der Hauptstadt. Das Waisenhaus betreut rund 250 Kinder, darunter auch einige mit Behinderungen.
Leider kein Einzelfall
Nach Angaben der Vereinten Nationen kam es in Haiti im ersten Halbjahr dieses Jahres zu mindestens 185 Entführungen, im Jahr 2024 wurden 1.494 Menschen entführt.
Unterdessen schloss die US-Botschaft in Haiti aufgrund schwerer Feuergefechte in der Region Tabarre am Montag vorübergehend ihre Türen.
Zu ?Nos petits frères et soeurs“
Das Waisenhaus St. Hélène Foyer ist Teil von ?Nos petits frères et soeurs“ (zu Deutsch: ?unsere kleinen Brüder und Schwestern"). Dabei handelt es sich um ein katholischen Netzwerk von Waisenhäusern, Krankenhäusern und Bildungsprogrammen für Kinder mit Wurzeln in Lateinamerika und der Karibik.
In Haiti betreibt die Organisation unter anderem das einzige kostenlose Kinderkrankenhaus der Hauptstadt.
(sir - rva)
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