Spanien: Bischof ruft nach Ausschreitungen zu Frieden auf
Bischof José Manuel Lorca Planes sprach sich gegen jegliche Form von Gewalt aus und warnte vor einer weiteren Spaltung der Gesellschaft. Der Bischof würdigte die Integrationsarbeit und den langjährigen Einsatz für Solidarität innerhalb der Gemeinde. Zugleich forderte er dazu auf, ?jede Form von Extremismus zu meiden“ und die Werte der Vergebung, Nächstenliebe und Versöhnung in der Gesellschaft zu leben.
Die Unruhen in Torre Pacheco hatten ihren Ursprung in einem Zwischenfall am vergangenen Mittwoch, bei dem ein älterer Anwohner mutmaßlich von Jugendlichen nordafrikanischer Herkunft verletzt worden war. Daraufhin versammelten sich am Freitag etwa 2.000 Personen zu einer Demonstration, die von Bürgermeister Pedro Ángel Roca (Volkspartei PP) einberufen worden war und zunächst friedlich verlief.
Parolen gegen Migranten
Lokalen Medienberichten zufolge kam es zu einer Eskalation, als rechtsextreme Gruppen, darunter Anhänger der Partei Vox, die Kundgebung übernahmen und Parolen gegen Migranten skandierten. Dies führte zu Übergriffen, bei denen Migranten verfolgt, mit Steinen beworfen und bedroht wurden. Videos der Angriffe verbreiteten sich in sozialen Netzwerken. Die Lage blieb in mehreren Vierteln mit einem hohen Anteil marokkanischstämmiger Bewohner angespannt.
Im Internet verbreiteten rechtsextreme Gruppen zudem Aufrufe zu Gewalt. Sie forderten öffentlich die Vertreibung nordafrikanischer Migranten, sogenannte ?Menschenjagden“ gegen sie sowie Angriffe auf von Migranten geführte Geschäfte. Trotz erhöhter Polizeipräsenz kam es weiterhin zu Übergriffen, besonders gegen Jugendliche marokkanischer Herkunft. Die Ausschreitungen, die auch am Samstag und Sonntag andauerten, führten zu mindestens fünf Verletzten und acht Festnahmen.
Torre Pacheco ist eine Gemeinde mit rund 35.000 Einwohnern, von denen etwa ein Drittel aus dem Ausland stammt. Viele dieser Bewohner sind in der regional bedeutsamen Landwirtschaft tätig. Bürgermeister Roca verurteilte die Gewalt und appellierte an die Bevölkerung, Ruhe zu bewahren. Auch zivilgesellschaftliche Organisationen riefen zum friedlichen Zusammenleben auf.
(vatican news - mg)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, k?nnen Sie hier unseren Newsletter bestellen.