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Kaiser Konstantin mit Bischöfen Kaiser Konstantin mit Bischöfen 

Unsere neue Radio-Akademie: Kaiser, Credo und Konzil

Wir schreiben den 20. Mai des Jahres 325: In Nizäa, dem heutigen Iznik in der Türkei, tritt zum ersten Mal in der Geschichte ein allgemeines Konzil der Christenheit zusammen. Einberufen hat es nicht etwa ein Papst, sondern…

… ein Kaiser: Konstantin! Konstantin der Große. Der Herrscher, der 12 Jahre zuvor im sogenannten Mailänder Toleranzedikt den Christen die freie Ausübung ihrer Religion gestattet hatte. Er will heftige Streitigkeiten unter den Christen schlichten.

Mit diesem außergewöhnlichen Kirchentreffen, das sich dieses Jahr zum 1.700. Mal jährt, beschäftigt sich unsere „Radio-Akademie“ im Monat Juli. Autor der Sendereihe ist Stefan von Kempis. Unser Gesprächspartner ist der orthodoxe Theologe Stefanos Athanasiou von der Universität München.

Nach den Christenverfolgungen auf einmal eine freie Debatte

„Das Konzil von Nizäa war natürlich das erste größere Konzil in der Kirche“, sagt uns Athanasiou. „Es gab zwar schon vorher Bischofsversammlungen bzw. kirchliche Versammlungen, insofern war es nicht etwas absolut Neues – aber in dieser Größe und Organisation war das natürlich etwas Ausgezeichnetes für die damalige Zeit, nach den Christenverfolgungen und so weiter: dass man jetzt frei debattieren konnte über manche Dinge.“

Das große Streitthema der Teilnehmer am Konzil war theologischer Natur: Wer ist Jesus Christus? „Und ich glaube, das ist gewissermaßen auch heute eine große Diskussion“, so der Theologe. „Kann man wirklich heute noch glauben, oder glauben die Menschen noch daran, dass der Gekreuzigte nicht nur einfach ein ethischer Lehrer ist, sondern auch wahrer Gott?“

In einer Kirche in Konstantinopel/Istanbul
In einer Kirche in Konstantinopel/Istanbul   (AFP or licensors)

Warum sich Bischöfe erbittert bekämpften

Unsere „Radio-Akademie“ behandelt viele Aspekte dieses ersten Konzils: Warum ausgerechnet ein Kaiser die Versammlung einberufen hat. Was die interessanten Punkte an dem in Nizäa formulierten Glaubensbekenntnis sind. Warum sich Bischöfe damals erbittert bekämpften. Und in welcher Hinsicht dieses Ereignis in ferner Vorzeit auch für die Christen von heute noch relevant ist.

Professor Athanasiou hält es gerade in der einerseits säkularen, andererseits multireligiösen Welt von heute für wichtig, dass die Christenheit sich auf ihre „gemeinsame Basis“ zurückbesinnt – und damit meint er vor allem das Credo von Nizäa, das später auf einem weiteren Konzil ergänzt wurde. „Zu diesen Wurzeln zurückzukehren und zu sagen: Was bedeutet dieses gemeinsame Bekenntnis?“

Bestellen Sie unsere CD!

Falls Sie die ganze Sendereihe zum Konzil von Nizäa in Ruhe nachhören möchten: Wir schicken Ihnen gerne eine CD zu. Ihre Spende kommt dem kirchlichen Dienst von Radio Vatikan zugute. Bestellen können Sie die CD per Mail an: cd@vaticannews.de – unser Freundeskreis versendet aus Deutschland.

(vatican news – sk)
 

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04. Juli 2025, 15:38