Pal?stina/Israel: Plant die GHF eine Umsiedlung?
Die vermutlich nach dem 11. Februar 2025 erstellte Slideshow trage auf dem Cover den Namen des GHF und auf zahlreichen Seiten den Namen, der mit ihr zusammenarbeitenden Safe Reach Solutions (SRS). In dem Projekt werde der Aufbau von ?großflächigen“ und ?freiwilligen“ ?humanitären Transit-Bereichen“ beschrieben. Diese sollten dazu dienen, die dorthin gebrachten Palästinenser zu deradikalisieren, um ihnen dann die Möglichkeit zu bieten, sich entweder zu reintegrieren oder das Land zu verlassen.
Weitere Details
Eine Slide zeige einen Zeitstrahl, welcher eine Funktionsfähigkeit eines solchen Camps innerhalb von 90 Tagen vorsehe. Dieses, ausgestattet mit Kleidung, Schlafplätzen, Duschen und einer Schule, wäre dann in der Lage, 2.160 Menschen zu beherbergen.
Wie genau man die Palästinenser in diese Camps bringen würde und wo man sie plane, gehe aus der Slideshow nicht eindeutig hervor. Sie beinhalte jedoch eine Landkarte, auf der Pfeile auf Ägypten, Zypern und weitere Bereiche, tituliert als ?zusätzliche Destination?“ gerichtet sind.
Eine von Reuters befragte Quelle, welche wohl bereits an dem Projekt arbeite, sagte, dieses sei Teil eines Planungsprozesses, welcher bereits letztes Jahr begonnen habe und insgesamt die Errichtung von acht Camps vorsehe, welche jeweils in der Lage seien, hunderttausende Palästinenser unterzubringen.
Einstimmige Zurückweisung von GHF und SRS
Sowohl GHF als auch SRS weisen die Urheberschaft einer solchen Slideshow klar zurück und bestreiten jegliche Umsiedlungsinteressen. So habe der GHF durchaus eine Anzahl an möglichen Optionen abgewogen, Hilfsgüter nach Gaza zu transportieren, so die Antwort der Hilfsorganisation gegenüber Reuters. Die Errichtung von ?humanitären Transit-Bereichen“ habe man dafür jedoch nicht geplant. Viel eher liege der Fokus der GHF einzig in der Verteilung von Lebensmitteln in Gaza.
Auch ein Sprecher des SRS betonte gegenüber Reuters, man habe niemals mit der GHF über die Errichtung solcher Bereiche diskutiert. Alle anderweitigen Vermutungen seien absolut falsch.
Fakten schwer überprüfbar
Reuters selbst betont, dass ihnen eine unabhängige Ermittlung über den gegenwärtigen Status des in der Slideshow formulierten Planes und dessen Urheberschaft nicht möglich gewesen sei.
Hintergrund
Die von den USA unterstützte GHF übernahm Ende Mai in Kooperation mit dem israelischen Militär die Lebensmittelverteilung im Gazastreifen praktisch in alleiniger Regie. Bei der Arbeit lässt sie sich von Söldnern unterstützen. In Zusammenhang damit gibt es regelmäßig Berichte von Massakern an Hilfesuchenden durch Beschuss von israelischen Streitkräften oder Söldnergruppen. GHF weist dies als Falschmeldungen zurück. Die Vereinten Nationen sowie internationale Hilfs- und Menschenrechtsorganisationen werfen zudem der Stiftung GHF, die ihre Finanzierung nicht offenlegt, die Missachtung grundlegender Standards in der humanitären Hilfe vor.
(kna/ reuters -rva)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, k?nnen Sie hier unseren Newsletter bestellen.