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Nepalesische Lehrer bei einem Protest bezüglich des Gesetzesentwurfes bereits im Jahre 2023 Nepalesische Lehrer bei einem Protest bezüglich des Gesetzesentwurfes bereits im Jahre 2023  (ANSA)

Nepal plant neues Bildungsgesetz - Kirche betont Recht auf Bildung

Nach langem Ringen soll das neue Bildungsgesetz endlich verabschiedet werden - doch es gibt weiter Proteste im Land. Auch die katholische Kirche sieht noch Handlungsbedarf: ?Trotz der erzielten Fortschritte untergraben Herausforderungen wie Armut, soziale Ausgrenzung und geschlechtsspezifische Vorurteile weiterhin den Zugang der Kinder zur Bildung“, sagte Pater Pius Perumana, Priester des Apostolischen Vikariats von Nepal, dem vatikanischen Fidesdienst.

Der ursprüngliche Gesetzesentwurf war bereits im September 2023 eingereicht worden. Seitdem kam es zu einer andertalbjährigen Debatte darüber, in deren Gefolge  1.700 Änderungsanträge eingereicht wurden. In Kürze soll der 163 Artikel umfassende Gesetzesentwurf nun endlich verabschiedet werden. 

Proteste und Unzufriedenheit

Der nepalesische Lehrerverband hatte in den letzten Wochen bereits zahlreiche Protestkundgebungen organisiert und kündigte Weitere an, sofern man das Schulbildungsgesetz (School Education Bill) nicht innerhalb einer Woche verabschieden werde. Nach Ansicht des Lehrerverbandes ist die jüngste Fassung jedoch ein Rückschritt gegenüber dem ursprünglichen Gesetzentwurf. 

Zahlreiche Herausforderungen

Pater Pius Perumana, Priester des Apostolischen Vikariats von Nepal, des kirchlichen Bezirks, der das gesamte Staatsgebiet umfasst, sagte Fides. ?Eines der Themen, um die es geht, ist das Bemühen, sicherzustellen, dass die privaten Schulen nicht ausschließlich gewinnorientiert sind, was meiner Meinung nach ein guter Schritt ist. Das Hauptproblem in Nepal ist die Frage, wie man das Recht auf Bildung den Kindern auch in den entlegensten Winkeln des Landes zugänglich machen kann.“

?Hauptproblem in Nepal ist die Frage, wie man das Recht auf Bildung den Kindern auch in den entlegensten Winkeln des Landes zugänglich machen kann“

Schon seit langem sieht sich das nepalesische Bildungssystem vor zahlreiche Herausforderungen gestellt. Obgleich Bildung eigentlich als Grundrecht in der Verfassung verankert ist, kämpft man nach wie vor mit zu geringen Investitionen, hohen Abbrecherquoten, veralteten Lehrmethoden sowie einer unzureichenden Infrastruktur.  Schließlich gibt es zahlreiche Forderungen nepalesischer Lehrkräfte bezüglich Arbeitsplatzsicherheit, fairer Löhne und besserer Arbeitsbedingungen.

1,3 Milliarden Euro für die Bildung

Der Bildungsminister Devendra Paudel erklärte unterdessen, dass die Regierung für das nächste Jahr 211 Milliarden Rupien (ca. 1,3 Milliarden Euro) für den Bildungssektor bereitgestellt habe und man beabsichtige, auch private Schulen davon profitieren zu lassen.

Mehr zum Bildungssystem

In Nepal gibt es bei einer Gesamtbevölkerung von 33 Millionen etwa 11,5 Millionen Kinder, von denen etwa eine Million Waisen sind. Kinder im Alter von 0-14 Jahren machen etwa 39 % der Bevölkerung aus und etwa 3,5 Millionen Kinder sind zwischen 8 und 12 Jahren im schulpflichtigen Alter.

Die nepalesische Verfassung von 2015 garantiert in Artikel 31 das Recht auf kostenlose und obligatorische Bildung bis zur Grundstufe (Klassen 1-8) und auf kostenlose Bildung bis zur Sekundarstufe (Klassen 9-12). Dieses Recht wurde auch auf Randgruppen wie Dalit-Kinder und Kinder mit Behinderungen ausgedehnt.

Laut dem Statistischen Jahrbuch der katholischen Kirche (Stand: 31. Dezember 2023) befinden sich in Trägerschaft des Apostolischen Vikariats Nepal, das eine Gemeinschaft von etwa 8.000 Katholiken umfasst insgesamt 24 Kindergärten (mit 1.300 Kindern), 29 Grundschulen (mit über 13.000 Schülern) und 25 Mittelschulen mit 25.000 Schülern verschiedener Ethnien und Religionen.

(fides - rva)

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08. Juli 2025, 12:17