Kenia: Bischof macht der Regierung Vorwürfe
Die Bischöfe hätten doch einen Tag vor den Demonstrationen ausdrücklich dazu aufgerufen, das Leben der jungen Leute, die sich an den Protesten beteiligen wollten, zu schützen. Das sagte Bischof Michael Cornelius Otieno Odiwa am Freitag bei einer Messfeier in der Pfarrei ?Asumbi. ?Es ist traurig, dass am nächsten Tag noch mehr Kinder getötet wurden als im Jahr zuvor.“
Seit einem Jahr demonstrieren Jugendliche in Kenia immer wieder gegen hohe Steuern und Lebensmittelpreise sowie mangelnde Chancen. Sicherheitskräfte gehen zum Teil brutal gegen die Demonstrierenden vor. Mindestens sechzig Jugendliche wurden getötet, einige Jugendliche wurden entführt, andere sind einfach verschwunden.
Die Demonstration vom 25. Juni dieses Jahres sollte an alle erinnern, die während der Proteste von 2024 von der Polizei getötet worden waren. Doch die Proteste wurden von Plünderungen und Zerstörungen begleitet, die laut der ?Kenianischen Menschenrechtskommission“ zum Tod von mindestens 16 Jugendlichen führten.
Bischof Odiwa erklärte sich am Freitag solidarisch mit den Familien der Jugendlichen, die während der Proteste ihr Leben verloren hatten, und forderte die Versammelten auf, einen Moment inne zu halten und ihrer zu gedenken. ?Dies ist eine schwierige Zeit, in der wir mit unseren jungen Menschen, die ihr Leben verloren haben, solidarisch sind. Und als Land stehen wir nicht besonders gut da“, so der Bischof.
Die Forderungen, die die kenianische Jugend an die Regierung von Präsident William Ruto stellt, deckten sich mit der Vision, die die katholischen Bischöfe Kenias bei der Vorstellung ihrer diesjährigen Fastenaktion formuliert hätten. ?Das Kenia, das wir uns wünschen, ist das, was diese jungen Menschen anstreben“, so der Bischof wörtlich.
(aci africa – sk)
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