Gebetsapp Hallow: Erfolgsgeschichte voller Begegnungen mit Gott
Ralib-Victor Alyase - Vatikanstadt
?Das erste Wort, das mir in den Kopf kommt, wenn ich das Wort ,Gebet‘ höre, ist ,Kapitulation‘“, beginnt Alessandro DiSanto. Allzuhäufig würden wir bei Gebet nur an unser Sprechen zu Gott denken und vergessen, dass es dabei aber vielmehr darum geht, ihm die Chance zu geben, in unserem Herzen Raum einzunehmen. Doch dafür bedürfe es eben der Kapitulation vor Gott und der Offenheit für ihn.
?Christliche Meditation“ – Das Gebet
So auch die Erfahrung des Gründers der App, Alex Jones. Der katholisch erzogene junge Mann hatte sich mit der Zeit immer weiter von der Kirche entfernt. Als er sich dann aber in eine gläubige Katholikin verliebte und mit ihr die Hochzeit plante, hatte er gar keine andere Wahl, als sich erneut die Frage zu stellen, was er denn eigentlich glaubte.
Zuvor hatte er sich viel mit säkulären Formen der Meditation beschäftigt. In seinem Ringen mit der Gottesfrage und ob man mit dem Herrn tatsächlich in Beziehung treten könne, erlebte er nun plötzlich, dass er in seinen Meditationszeiten religiöse Zeichen, insbesondere das Kreuz, sah.
Er suchte Rat beim Rektor seiner katholischen Uni und fragte ihn, ob es nicht vielleicht auch eine Art ?christliche Meditation“ gäbe. ?Alex ich weiß nicht, wie viele Unterrichtstunden du verschlafen hast, aber wir machen das doch schon seit 2000 Jahren - es heißt Gebet, und du solltest lernen wie man betet“, habe dieser lachend geantwortet und ihm die Praxis der lectio divina - des andächtigen Bibellesens - ans Herz gelegt.
?Herr, lehre uns beten…“
Und so schlug Jones tatsächlich eines Tages die Bibel auf - und landete gleich bei der Stelle, wo die Jünger Jesus in Lukas 11 fragten, wie sie beten sollten, woraufhin dann Jesus mit ?Vater unser, ,geheiligt werde dein Name...‘ – auf Englisch ?hallowed“ – antwortete.
Jones machte eine starke Konversionserfahrung, kaufte Bücher über katholische Spiritualität und vertiefte sich in die reiche spirituelle Tradition der Kirche. Mit der Zeit erzählte er auch immer mehr Freunden und Bekannten von seinem Erlebnis, u.a. eben auch seinem katholischen Freund Alessandro DiSanto.
Für ihn selbst und weitere Freunde programmierte Jones dann eine einfache App, um auf die von ihm gekauften Gebets- und Frömmigkeitsbücher einfacher zugreifen zu können. Als dann aber immer mehr Personen die App testen wollten und damit positive Erfahrungen machten, beschlossen Alex Jones, Alessandro DiSanto und Erich Kerekes im Dezember 2018, die App unter dem Namen ?Hallow“ öffentlich zu stellen, ihre Jobs zu kündigen und alles in die gemeinsame Mission zu investieren.
Gebetsbegleiter und Sinnsuchehilfe
?In den letzten sechseinhalb Jahre durften wir wirklich viel Segen erleben. 25 Millionen Menschen haben die App bisher genutzt, und vor einigen Wochen konnten wir die eine Milliarde Gebete-Marke knacken. Die App ist in acht Sprachen verfügbar und wird von Menschen in über 150 Ländern genutzt“, erzählt DiSanto dankbar. Tatsächlich schaffte es Hallow im Februar 2024 sogar auf Platz Eins im Apple Store - noch vor Google, ChatGPT und anderen.
Besonders freut sich DiSanto über die Hunderten von Erfahrungsberichten, die ihn seither pro Woche erreichen. Erst heute habe er eine Nachricht von einer Frau bekommen, die an einem Hirntumor litt und sich nach der Operation nicht mehr an die Worte des Rosenkranzes erinnern konnte. Ihn ablesen konnte sie in ihrem derzeitigen Zustand aber auch nicht. Die Hallow-App hat ihr dann die Möglichkeit gegeben, dem vorgelesenen Rosenkranz zuzuhören und so die Nähe Gottes zu erfahren.
Und da war auch das Zeugnis eines jungen Highschool-Schülers, der auf ihn zukam, um sich bei ihm zu bedanken. ?Du hast mir geholfen, ihn zu finden...“, begann er. ?Was meinst du?“. ?Den Sinn des Lebens“, antwortete er und erzählte, wie er durch Hallow gelernt hatte, auf Gott zu hören, und wie sich dadurch sein Leben auf allen Ebenen geordnet und verbessert hatte.
Gebet als Willensangleichung an Gottes Willen
Doch was ist, wenn das Gebet einmal nicht wirkt? ?Das Gebet ist kein Wunschautomat. Oft ist die Antwort auf ein Gebet ,nein‘ , ,nicht jetzt‘ oder ,ich habe eine bessere Idee‘“, weiß auch der Mitbegründer der Nummer Eins Gebetsapp.
Das beste Beispiel sei hier jedoch Jesus selbst, der am Kreuz zu Gott ruft, warum er ihn verlassen habe oder der in seinem Gebet im Garten Gethsemane den Vater bittet, diesen Kelch von ihm zu nehmen.
Doch gerade in den späteren Worten Jesu - Dein Wille geschehe - sieht DiSanto auch die richtige Reaktion auf Gebete, die nicht erhört werden. Zwar sei das Gebet sicherlich auch das Mitteilen unserer Sehnsüchte, im Kern aber sei es ein Mittel, den eigenen Willen mit dem Willen Gottes in Übereinstimmung zu bringen. ?Das kann wirklich sehr schwer sein. Jeder von uns hat ein anderes Kreuz zu tragen und oft verstehen wir nicht die erlösende Wirkung des Leidens in unserem Leben oder dem der Menschen in unserem Umfeld“, gibt DiSanto zu bedenken. Aber als Gläubiger gelte es dann, darauf zu vertrauen, dass all unsere ,Kreuze‘ auf ein höheres Gut hin ausgerichtet sind - und die Zeiten der Drangsale aus dieser Perspektive zu erleben. Er selbst könne bezeugen, dass man so auch in äußerlich schwierig erscheinenden Zeiten tiefen Frieden und Freude erleben könne.
Zwei Gebetsanliegen
Abschließend hat der 32-jährige Familienvater von zwei Kindern noch folgende Gebetsanliegen:
?Bitte betet für meine Frau Samantha. Wir erwarten gerade unser drittes Kind. Alles ist derzeit sehr hektisch zuhause, und wir können wirklich jedes Gebet gebrauchen. Was Hallow betrifft, betet bitte, dass wir auch weiter auf den Willen Gottes ausgerichtet sind. Wir sehen Hallow, all den weltlichen Erfolg und die große Reichweite dieser App als einen Segen, mit dem wir weise umgehen müssen, und für den wir uns nicht selbst rühmen können. Alle Ehre gebührt hier Gott allein. Betet bitte deshalb dafür, dass wir auch weiter den Willen Gottes im Blick haben.“
(vatican news - rva)
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