Syrien: Schüsse auf orthodoxe Kathedrale – Bischöfe appellieren an Machthaber
Schüsse auf das Kreuz an der Fassade der syrisch-orthodoxen Kathedrale in Homs: Die syrisch-orthodoxe Erzdiözese von Homs, die seit 2021 von Erzbischof Timotheos Matta Al-Khoury geleitet wird, meldet den frevelhaften und einschüchternden Akt mit einem „Herzen voller Trauer“, berichtet die Agentur fides.
Die Schüsse auf die Sankt-Marien-Kirche des Heiligen Gürtels im Stadtteil Bustan Al-Diwan, so die Erzdiözese in einer Erklärung, „wurden am vergangenen Sonntag am frühen Morgen abgefeuert“. Sie schürten Ängste und ein Gefühl der Unsicherheit, das viele christliche Gemeinschaften in Syrien in der gegenwärtigen historischen Phase, die das Land durchlebt, teilen.
Angriff auf das Zusammenleben
„Wir betrachten diesen brutalen Angriff“, heißt es in der Erklärung, „als einen direkten Angriff auf den zivilen Frieden und das Zusammenleben“. Man bekräftige, so der Bischof, dass solche Taten nichts mit der Moral der guten Menschen von Homs und aller ehrlichen Syrer zu tun haben, sondern vielmehr auf Destabilisierung abzielten.
Die Verantwortlichen der syrisch-orthodoxen Erzdiözese appellieren an die derzeitigen Machthaber in Syrien, die Verantwortlichen für die Gewalttaten zu identifizieren und strafrechtlich zu verfolgen sowie die Sicherheit der sakralen Orte der verschiedenen Glaubensgemeinschaften zu gewährleisten.
Wichtiger Ort für Marienwallfahrten
An die Gläubigen gerichtet rufen sie dazu auf, sich nicht von der Angst überwältigen zu lassen und zu zeigen, dass solche Gewalttaten „uns nicht davon abhalten werden, an der Botschaft der Liebe und des Friedens festzuhalten, die unser Herr Jesus Christus beschworen hat“. Solche Taten verstärkten nur die Entschlossenheit, so die Erklärung, „den Geist der Brüderlichkeit unter allen Kindern des Vaterlandes und die Liebe zum Land Syrien zu festigen, egal wie schwer die Umstände sind, denen wir uns stellen müssen“.
Die Sankt-Marien-Kirche des Heiligen Gürtels ist ein Ziel für Marienwallfahrten und der Sitz des syrisch-orthodoxen Erzbischofs von Homs, Hama und Tartus. Das heutige Bauwerk stammt aus dem 19. Jahrhundert, doch mehrere Quellen belegen, dass an der Stelle der Kirche schon in den ersten Jahrhunderten des Christentums christliche Kultstätten bestanden. Dem griechisch-melkitischen Exarchen Joseph Nasrallah (1911–1993) zufolge ist die Existenz einer Maria geweihten Kirche in Homs bereits für das Jahr 478 n. Chr. bezeugt.
(fides – lv)
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