?Katholische Kirche in Russland kaum respektiert“
Zwar habe sich aus Sicht des Westens und der Ukraine mit Papst Leo XIV. ein neues Fenster für diplomatische Handlungsoptionen geöffnet, schreibt Elsner in einem Gastbeitrag für das Portal katholisch.de. Und: ?Als völkerrechtliches Subjekt verfügt der Heilige Stuhl tatsächlich über die größtmögliche Neutralität in diesem Krieg, weder sicherheitspolitische noch wirtschaftliche Gründe binden ihn an die eine oder andere Seite.“
Allerdings sei die katholische Kirche in Russlands politischer und kirchlicher Führung nie so wenig respektiert wie in der aktuellen Konstellation, betonte Elsner. Sie gelte als ?Teil des verkommenen, liberalen und verweltlichten Westens, der den Antichristen durch die griechisch-katholische Kirche bis in das Kernland der russischen Zivilisation gebracht hat. Sie ist nur dort mit Not zu akzeptieren, wo sie russische Interessen stützt.“
?Diplomatische Abschätzigkeit“
Hinter der ?diplomatischen Abschätzigkeit“ des russischen Außenministers Sergej Lawrow stehe ?das Heer der russischen Kriegshetzer, die in den digitalen Netzwerken die Kriegswilligkeit der russischen Armee mit ihrem Hass auf den liberalen Westen anheizen“. Elsner schreibt weiter, die katholische Kirche dürfe ?die eigene moralische Überzeugungskraft nicht überschätzen“. In einem Krieg wie diesem, in dem die christliche Tradition als Waffe verwendet werde, könne es keine Neutralität der katholischen Kirche geben.
Lawrow hatte das Angebot des Vatikans, die nächsten Gespräche zwischen Moskau und Kiew auszurichten, als ?ein wenig unelegant“ kommentiert: Es sei doch merkwürdig, wenn zwei orthodoxe Länder auf einer katholischen Plattform Fragen diskutieren würden zur Beseitigung der Ursachen des Konflikts.
(kna)
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