Nigeria: ?Eine Gemeinde unter Belagerung“
Das sagte der Priester jetzt der Nachrichtenagentur aciafrica. Zuletzt seien am 12. Juni neun Gemeindemitglieder entführt und zwei brutal ermordet worden. ?Wir leben unter ständiger Belagerung“, so Pater Stephen Shidi. Besonders traumatisch sei der jüngste Überfall gewesen: ?Nach einer Phase relativer Ruhe, die die Menschen zur Rückkehr auf ihre Felder ermutigte, kam dieser neue Überfall wie ein Schock. Die Menschen dachten, es sei sicher, und begannen wieder zu arbeiten – nur um erneut überfallen zu werden.“
Sicherheitskräfte hätten sich um die Lage bislang nicht gekümmert, beklagt der Priester. Er betont die dringenden Bedürfnisse der Gemeinde: ?Es werden dringend Nahrungsmittel, finanzielle Hilfe für Medikamente und Krankenhauskosten sowie eine Sicherheitspräsenz in der Region und auf den Feldern benötigt.“ Falls die Überfälle weitergehen, schlägt der Pfarrer eine Umsiedlung der Menschen aus seiner Gemeinde vor.
?Das ist kein lokales Problem. Ganz Nigeria muss verstehen, was diese Menschen durchmachen. Die Unsicherheit im ländlichen Nigeria ist real und zerreißt Familien.“ Shidi ruft Christen und Menschen guten Willens zur Solidarität auf: ?Unterstützt sie finanziell, materiell und geistlich. Wenn möglich, helft den Kindern der Opfer durch Bildung. Das ist das Mindeste, was wir tun können.“
Nigeria leidet seit 2009 unter zunehmender Unsicherheit. Damals setzte die islamistische Terrorgruppe Boko Haram alles daran, das Land in einen islamischen Staat zu verwandeln. Die Situation wird zusätzlich durch die Gewalt von muslimischen Fulani-Hirtenmilizen verschärft, die wiederholt christliche Gemeinschaften angreifen.
Am 13. Juni 2025 griffen islamistische Fulani-Milizen die Stadt Yelewata im Bundesstaat Benue an und töteten mindestens 200 Menschen – laut Hilfsorganisationen der ?schlimmste Gewaltausbruch“ in der Region seit Jahren. Die Täter attackierten Binnenvertriebene christlichen Glaubens, setzten deren Unterkünfte in Brand und töteten mit Macheten fliehende Menschen. Papst Leo XIV. drückte seine geistliche Nähe zu den Opfern aus.
(aciafrica – sk)
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