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Erzbischof Gallagher bei einer Rede in Havanna Erzbischof Gallagher bei einer Rede in Havanna  (ANSA)

Gallagher in Kuba: Diplomatie setzt auf Dialog und Hoffnung

Anl?sslich des 90-j?hrigen Jubil?ums der diplomatischen Beziehungen zwischen Kuba und dem Heiligen Stuhl hat der vatikanische Au?enminister, Erzbischof Paul Richard Gallagher, in Havanna in seiner zweiten Ansprache w?hrend seines Kuba-Besuchs die Bedeutung von Einheit, Gemeinschaft und christlichen Werten hervorgehoben. Seine Reise markiert den ersten hochrangigen Vatikan-Besuch auf der Insel seit der Wahl von Papst Leo XIV. und sende ein starkes Signal der Verbundenheit, wie Gallagher betonte.

Mario Galgano - Vatikanstadt

Gallagher unterstrich in seiner zweiten Rede in Havanna, dass die diplomatische Tätigkeit des Heiligen Stuhls, die sich über Jahrhunderte und in zahlreichen Ländern vollzieht, zwei zentrale Ziele verfolgt: die Freiheit und Autonomie der Kirche zur Erfüllung ihrer evangelischen Mission zu gewährleisten und eine christliche Anthropologie zu fördern, die auf den Werten des Evangeliums und des Naturrechts basiert. Der für die Außenbeziehungen zuständige Kurienerzbischof besucht Kuba für mehrere Tage, Anlass ist die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Kuba und Heiligem Stuhl im Jahr 1935.

Bereits am Vortag - Mittwoch - hatte Gallagher eine Ansprache gehalten. Am Donnerstag erinnerte an die Worte des Heiligen Johannes Paul II. bei dessen Besuch in Kuba, wonach die Botschaft des Evangeliums zu Liebe, Hingabe, Opfer und Vergebung führe und ?der Dienst am Menschen der Weg der Kirche“ sei. Diese evangeliumsgemäßen Werte seien die Grundlage für das Handeln des Heiligen Stuhls, der jeden Menschen als Bruder in Christus und als Kind desselben Gottes anerkenne und dessen intrinsische Würde schütze.

Die integrale Verteidigung der Menschenwürde sei ein wesentlicher Bestandteil der von Christus seiner Kirche anvertrauten Mission. Dies beinhalte die Förderung fundamentaler Rechte und Freiheiten, aber auch die Anerkennung der transzendenten Dimension des Menschen als Geschöpf und Abbild Gottes. Gallagher betonte, der Mensch sei ?naturaliter socialis“ und in seiner Entwicklung auf die Gemeinschaft angewiesen, was die Diplomatie des Heiligen Stuhls in den Dienst des gesamten Menschen stelle.

Frieden als übergeordnetes Ziel

Angesichts der globalen Herausforderungen sei die Diplomatie des Heiligen Stuhls untrennbar mit dem Dienst am Frieden verbunden. Gallagher verwies darauf, dass Papst Leo XIV. seine ersten Worte dem Wunsch nach einem ?unbewaffneten und entwaffnenden Frieden“ gewidmet habe. Frieden sei dabei nicht bloß die Abwesenheit von Krieg, sondern erfordere ?Kooperation, insbesondere von Seiten derer mit größerer Verantwortung“. Er entstehe aus einem stabilen Dialog, einer geduldigen Suche nach Wahrheit und der Bereitschaft, das Wohl der Gemeinschaft über persönliche Vorteile zu stellen.

Der Erzbischof hob hervor, dass Frieden ?im Herzen und vom Herzen aus aufgebaut“ werde, indem Stolz und Forderungen abgelegt und die Sprache bedacht werde. Die Kirche rufe zu einem Mentalitätswechsel auf, der die Bildung friedlicher Gesinnungen fördere und Gewalt ablehne. Elemente dieses Friedensaufbaus seien die Versöhnung, die Wahrheit, der Dialog und die Gerechtigkeit.

Religionsfreiheit als Fundament

Ein weiterer Schwerpunkt der Rede war die Religionsfreiheit. Gallagher bezeichnete sie als ein grundlegendes Menschenrecht und einen Weg zur Überwindung von Spaltungen und zur Förderung des Dialogs. Er zitierte Papst Johannes Paul II., der die Religionsfreiheit als ?Eckpfeiler des Gebäudes der Menschenrechte“ bezeichnete und betonte, dass sie ein wesentliches Element des friedlichen Zusammenlebens sei. Auch Papst Leo XIV. sehe den Beitrag von Religionen und interreligiösem Dialog zur Friedensförderung als fundamental an.

Die Diplomatie des Heiligen Stuhls setze sich zudem für die Verteidigung der Familie und des Lebens ein, da diese Realitäten die Grundlage aller anderen Rechte und Pflichten bildeten und die Gesellschaft von Grund auf aufbauten. Es sei die Aufgabe der Regierungsverantwortlichen, harmonische und friedliche Gesellschaften aufzubauen, indem sie in die Familie investierten und die Würde jedes Menschen, insbesondere der Schwächsten, schützten.

Abschließend definierte Erzbischof Gallagher die Diplomatie des Heiligen Stuhls als ?Diplomatie der Hoffnung“, die angesichts der globalen Herausforderungen dazu einlade, ?greifbare Zeichen der Hoffnung für so viele Brüder und Schwestern zu setzen, die in Armut oder Freiheitseinschränkungen leben“. Ziel sei es, zu einem authentischen Glück zu führen, das aus Frieden, Gerechtigkeit und Gemeinschaft mit dem anderen und mit Gott entspringt.

(vatican news)

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06. Juni 2025, 10:19