Kroatien: Papstgesandter würdigt Di?zese Rijeka zum 100-Jahr-Jubil?um
In seiner Predigt würdigte Zuppi die Gemeinde von Rijeka für ihre ?jahrhundertealte Glaubenszeugenschaft“ und erinnerte zugleich an die leidvolle Geschichte der Region im 20. Jahrhundert. Diese hundert Jahre, so der Kardinal, ?tragen eine dramatische Last des Schmerzes – Morde, Folter, Zwangsvertreibungen; schwer vorstellbare Gewalttaten, Früchte des Bösen, das den Tempel Gottes in jeder menschlichen Person entweiht und das Zusammenleben der Menschen tragisch gezeichnet hat“.
Er rief dazu auf, die Erinnerung zu reinigen: ?Die Erinnerung zu reinigen bedeutet nicht zu vergessen, sondern in jedem Menschen einen Bruder zu erkennen, keinen Feind.“ Der Weg zur Versöhnung, sagte Zuppi, führe über eine ?bedingungslose und entwaffnende“ Friedenshaltung.
Mit Blick auf das Jubiläumsjahr betonte der Kardinal die Bedeutung von Hoffnung und Glauben in einer Zeit, in der viele der Zukunft skeptisch entgegensehen. Die Kirche, so Zuppi, solle ?unentgeltlich das Licht des Glaubens und der Hoffnung teilen“.
An der Eucharistiefeier im Park des Wallfahrtsorts nahmen zahlreiche Bischöfe aus Kroatien, Bosnien-Herzegowina, Montenegro, Slowenien und Serbien teil, darunter der Apostolische Nuntius in Kroatien, Erzbischof Giorgio Lingua, der Zagreber Erzbischof Dra?en Kutle?a und der Bischof von Rijeka, Mate Uzini?.
Multikulturelle Prägung
Die 1925 errichtete Diözese Rijeka blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Fiume, wie die Stadt unter den Habsburgern hieß, war über Jahrhunderte ein wichtiger Hafen im österreichischen Küstenland. Heute liegt Rijeka in Kroatien und hat gut 100.000 Einwohner. Rund 72 Prozent der Bevölkerung sind römisch-katholisch, daneben leben serbisch-orthodoxe Christen, Muslime und Juden in der Stadt.
Zuppi erinnerte an die multikulturelle Prägung Rijekas und lobte dessen Tradition der Offenheit. Der hl. Veit, Patron der Stadt, sei ein Zeuge des Glaubens, ?der auch unter schwierigen Umständen befreit“. Mit einem Zitat von Papst Leo XIV. schloss der Kardinal: ?Die Welt von heute braucht das Licht Christi, das jeder von uns mit dem eigenen Leben widerspiegeln kann, mit Gastfreundschaft – als Brücke, damit der Nächste zu Gott und seiner Liebe gelangt.“
(sir - gs)
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