Floribert Bwana Chui: Seligsprechung eines M?rtyrers gegen Korruption
Paul Samasumo und Mario Galgano - Vatikanstadt
Die Seligsprechung von Floribert Bwana Chui Bin Kositi am 15. Juni in Rom rückt einen jungen Mann aus der Demokratischen Republik Kongo in den Mittelpunkt, der sich gegen Korruption stellte. Papst Franziskus hatte bereits am 2. Februar 2023 während seines Apostolischen Besuchs in der Demokratischen Republik Kongo in Kinshasa über Floribert gesprochen. Er sagte, Floribert sei mit sechsundzwanzig Jahren in Goma getötet worden, weil er den Durchlass von verdorbenen Lebensmitteln blockiert habe, die der Gesundheit der Menschen hätten schaden können. Papst Franziskus betonte, Floribert habe sich als Christ für Ehrlichkeit entschieden und Nein zur Korruption gesagt.
Hoffnungszeichen für den Kongo
Bischof Willy Ngumbi Ngengele von Goma kündigte die Seligsprechung in einem Brief vom 20. April 2025 an die Diözese Goma als ein Ausgießen von Hoffnung für die Menschen im Kongo an. Er erklärte, dass die Diözese Goma den neuen Seligen am Dienstag, dem 8. Juli 2025, dem Jahrestag von Floriberts Tod, mit einer feierlichen Messe in Goma feiern werde. Bischof Ngumbi hob hervor, dass Floriberts Seligsprechung für die Kirche im Kongo und insbesondere für die Diözese Goma ein Grund zum Dank sei. Er beschrieb das Martyrium von Floribert Bwana Chui Bin Kositi als eine Ehre für die Laien und die Jugend der Kirche und als einen Aufruf an alle, sich tiefer für Gerechtigkeit, Frieden und Geschwisterlichkeit einzusetzen. Er lud alle Diözesanangehörigen und Menschen guten Willens ein, dieses Ereignis im Gebet zu begleiten. Floribert Bwana Chui wird der vierte Selige aus der Demokratischen Republik Kongo sein, nach Anuarite Nengapeta, Isidore Bakanja und Pater Albert Joubert.
Floriberts Leben und Standhaftigkeit
Floribert Bwana Chui wurde am 13. Juni 1981 in Goma, der Hauptstadt von Nord-Kivu im Osten des Kongo, geboren. Er wuchs in einer von Konflikten und Unruhen betroffenen Region auf. Goma und die östliche Region der Demokratischen Republik Kongo sind derzeit von den von Ruanda unterstützten M23-Rebellen besetzt, die nach einer Offensive Ende Januar 2025 die Kontrolle über die Stadt übernommen haben. Die Region Goma ist reich an Naturschönheiten und Bodenschätzen, aber auch von langjähriger Gewalt gezeichnet. Floribert studierte Rechtswissenschaften und arbeitete anschließend im Office Congolais de Contrôle in Kinshasa, einer Regierungsbehörde für die Qualitätskontrolle von Waren. Nach einer Ausbildungszeit in der Hauptstadt entschied er sich, in seine Heimatstadt Goma zurückzukehren. Im Zollamt von Goma weigerte sich Floribert, Bestechungsgelder anzunehmen, um verdorbene oder kontaminierte Lebensmittel durchzulassen. Seine Haltung führte dazu, dass er gefoltert und ermordet wurde.
Die Gemeinschaft Sant’Egidio
Die Gemeinschaft Sant’Egidio äußerte sich erfreut über die Anerkennung eines ihrer Mitglieder durch die Weltkirche. In einer Erklärung hieß es: ?Wir danken für das Zeugnis des Glaubens und der Heiligkeit dieses jungen Mannes, der das Leben der Gemeinschaft in Liebe zu den Armen und zum Schutz der Kleinen teilte.“ An der Feier in Rom werden Vertreter der Diözese Goma, angeführt von Bischof Willy Ngumbi, und weitere Vertreter der kongolesischen Kirche, darunter Kardinal Fridolin Ambongo von Kinshasa, teilnehmen. Die Gemeinschaft Sant’Egidio wurde 1968 in Rom gegründet und ist heute in über 70 Ländern aktiv. Sie konzentriert sich auf den Dienst an marginalisierten und vulnerablen Bevölkerungsgruppen durch das Hören auf das Evangelium und das Engagement für die Armen und die Förderung des Friedens.
(vatican news)
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