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Luftaufnahme der besch?digten St.-Elias-Kirche in Qusayr in Homs am 14. Dezember 2024 Luftaufnahme der besch?digten St.-Elias-Kirche in Qusayr in Homs am 14. Dezember 2024  (AFP or licensors)

Erzbischof von Homs: Leben für Christen ist herausfordernd

Der Erzbischof von Homs, Jacques Mourad, berichtet über die Hoffnungen und Sorgen einer von Krieg und Armut gezeichneten Generation, die vor einem entscheidenden historischen Moment steht.

Beatrice Guarrera - Vatikanstadt

Das von jahrelangem Bürgerkrieg und dem verheerenden Erdbeben von 2023 gezeichnete Land im Nahen Osten steht nach dem Sturz von Präsident Bashar al-Assad und der Machtübernahme durch Ahmed Al-Sharaa vor einer neuen Phase. Ein Wandel, der den Syrern, die sich alle in einer wirklich besorgniserregenden Situation der Unsicherheit und Armut befinden, neue Hoffnung gebe, sagte Erzbischof Mourad am Mittwochnachmittag bei einer Online-Pressekonferenz des internationalen katholischen Hilfswerks ?Kirche in Not" zur Lage in Syrien.

Hoffnung für die Christen

Auch die Christen, die aufgrund der Auswanderung von Tausenden von Menschen in den vergangenen Jahren mit Arbeitslosigkeit und dem Zerfall von Familien zu kämpfen haben, schöpften ebenfalls Hoffnung in diesem historischen Moment, in dem die ?Verantwortung für die Zukunft“ spürbar werde.

Bildung, Gesundheitsversorgung und Hilfe für Familien wichtig

Es gelte, nicht mehr nur ans Überleben zu denken, sondern konkret etwas zum Wohle, vor allem der jungen Menschen, zu tun, so der Kirchenmann. ?Einsatz und Mut sind gefragt", so Erzbischof Mourad, der die wichtigsten Handlungsfelder skizzierte, um eine solide Zukunft für die Christen im Land aufzubauen: Bildung und Gesundheit. ?Es müssen Häuser für junge Menschen gebaut werden, die heiraten wollen, um sie zu ermutigen, zu heiraten“. Außerdem müsse in Schulen und Krankenhäuser investiert werden.

Lage weiter instabil - Syrer der Würde beraubt

Die Lage in Syrien sei leider nicht stabil. ?Die Syrer“, so Erzbischof Mourad, ?waren noch nie mit einem so traditionellen Islam verbunden", wie es die derzeitige Regierung zu sein scheine, und dies sei daher ein ?besorgniserregender Faktor". Hinzu komme, dass es auf den Straßen, insbesondere in der Region Homs, eine massive Präsenz des Militärs und  zahlreiche Kontrollpunkte gebe. ?Angesichts dieser Situation suchen viele Familien, vor allem Christen, nach Möglichkeiten, die Region zu verlassen, was der bereits zusammengebrochenen Wirtschaft der Region nicht zuträglich ist“.

?Nicht einmal Wasser zum Duschen“

Im Land stehen auch viele christliche Familien am Rande des Verhungerns: ?Sie können sich höchstens eine Mahlzeit am Tag leisten und haben kein Geld, um auch nur ein Stück Brot zu kaufen, während Benzin zu viel kostet. Deshalb sage ich, dass die Syrer ihrer Würde beraubt wurden“, so Mourad. In vielen Fällen gebe es ?nicht einmal Wasser zum Duschen", außer einmal in der Woche.

Kirche spielt tragende Rolle

Die Rolle der Kirche sei in dieser Lage von grundlegender Bedeutung: ?Wir müssen von ganzem Herzen allen Wohltätern von ,Kirche in Not` und der gesamten Kirche danken, die es den Christen ermöglichen, dem Hunger, dem Durst und dem Mangel an allem zu widerstehen“, so der Erzbischof von Homs. ?Die Kirche hat versucht, die Familien zu unterstützen“. Der Erzbischof sagt jedoch auch, dass die Entscheidung, die Sanktionen gegen Syrien aufzuheben, positive Auswirkungen auf die Wirtschaft des Landes hatte und in Zukunft haben werde - nun könne es neue Initiativen, neue Projekte und neue Beschäftigungsmöglichkeiten geben. Es gebe ?hoffnungsfreudige Erwartungen", auch wenn Arbeitslosigkeit und Armut die Gefahr bergen, die internen Spannungen zu verstärken. ?Die Vielfalt der Religionen und ethnischen Gruppen hat es in Syrien immer gegeben, wir können uns kein Land vorstellen, das nicht so ist wie das unsere“, so der Erzbischof.

Aktuell keine Christenverfolgung

Er wies darauf hin, dass man derzeit nicht sagen könne, dass Christen in Syrien verfolgt würden, obwohl sie in der Vergangenheit ?indirekt verfolgt wurden". Es bestehe immer noch die Möglichkeit, christliche Riten und Traditionen zu leben, wenn auch mit einer gewissen Vorsicht. ?Für die Sommerlager für Jugendliche in diesem Jahr haben wir beschlossen, nicht an die Küste zu fahren, weil es nicht sicher genug ist. Es könnte nämlich die Gefahr von Reaktionen islamistischer Gruppen auf gemischte Männer- und Frauenlager bestehen, und auf jeden Fall scheint die Lage dort unsicherer zu sein." Der Erzbischof von Homs betonte, es sei wichtig, in Syrien auch die eigene Identität und Liturgie zu bewahren.

?Der Heilige Vater hat uns viel Mut für die Zukunft unserer Kirche gegeben“

Papst Leo XIV. dankbar

Die Online-Pressekonferenz nutzte Erzbischof Mourad auch, um Worte des Dankes an Papst Leo XIV. zu richten, den er anlässlich der Heiligen Jahr-Veranstaltungen für die Ostkirchen getroffen hatte. ?Der Heilige Vater hat uns viel Mut für die Zukunft unserer Kirche gemacht“. 

(vatican news - sst) 

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04. Juni 2025, 10:28