Anschl?ge in Nigeria: ?Gott ist unsere Hoffnung“
Bischöfe verschiedener nigerianischer Kirchenprovinzen haben die Anschläge vom 13. und 14. Juni im Bundesstaat Benue verurteilt, bei denen Berichten zufolge rund 200 Menschen ums Leben kamen. In einer am vergangenen Mittwoch veröffentlichten Erklärung der Kirchenprovinz Onitsha, aus der das Portal aciafrica zitiert, verurteilen die Bischöfe die grausame Ermordung von Zivilisten und ähnlicher Angriffe am 15. Juni im Bundesstaat Enugu. Fast täglich werde in Nigeria Blut vergossen.
?Wir sind zutiefst schockiert über dieses unerbittliche Vergießen von unschuldigem Blut in unserem geliebten Landes Nigeria“, so die Bischöfe. Die Taten würden die ?Heiligkeit und Würde des menschlichen Lebens“ verletzen; sie fordern die nigerianische Regierung auf, ihrer Pflicht zum Schutz der Bürger nachzukommen und verlangen, dass der Staat Maßnahmen ergreift
Sonntag: Tag des Gebets für den Frieden
Die Bischöfe fordern Gläubige auf, inmitten der Gewalt und des Mordens um göttliches Eingreifen zu bitten: ?Gott ist unsere Hoffnung, und unsere Hoffnung darf uns nicht enttäuschen“, so die Ortsordinarien der Diözesen. Diesen Freitag erklärten die Bischöfe zu einem besonderen Tag des Gebets und des Fastens für den Frieden in den betroffenen Bundesstaaten, und in anderen unter Gewalt leidenden Regionen.
Der Ortsordinarius der Erzdiözese Lagos hat seinerseits den kommenden Sonntag zum Tag des Gebets für den Frieden und des Protests gegen die Morde erklärt. In einem am vergangenen Mittwoch veröffentlichten Schreiben weist Erzbischof Alfred Adewale Martins alle Priester in Lagos an, am Sonntag zu diesem Zweck Messen zu feiern.
Dank an Papst Leo XIV.
Das sei ein friedlicher Ausdruck der Empörung und ein Schrei nach Verantwortlichkeit der Regierung ist: ?Die Erde ist es leid, unschuldiges Blut zu trinken“, heißt es in dem Schreiben vom 18. Juni. ?Wir danken unserem Heiligen Vater dafür, dass er die Aufmerksamkeit der Welt auf das Massaker in Benue gelenkt hat“, so Adewale.
Auch politische Akteure positionierten sich: Im Angesicht des Blutvergießens hat der Gouverneur des Bundesstaates Benue, Hyacinth Iormem Alia Aufrufe an Bürger zurückgewiesen, sich zur Selbstverteidigung zu bewaffnen. In einem Interview am vergangenen Dienstag räumte Alia ein, dass die Versuchung, zu den Waffen zu greifen, zwar logisch erscheinen mag.
Keine Selbstverteidigung
Aber: ?Es ist nicht ratsam, einfach zu sagen, wir nehmen Messer, Macheten und Stöcke und gehen raus, um zu kämpfen. Das ist nicht gut.“ Stattdessen forderte er die Bürger auf, sich auf die bürgernahe Polizeiarbeit zu konzentrieren, die er als ?einzige Möglichkeit“ bezeichnete, lokalen Sicherheitsbedrohungen wirksam zu begegnen.
Am vergangenen Freitag hatten militante Islamisten die Stadt Yelewata im nigerianischen Bundesstaat Benue an angegriffen und dabei mindestens 200 Menschen getötet. Internationale Organisationen hatten den Angriff als den ?schlimmsten Amoklauf“ in der Geschichte der nigerianischen Region bezeichnet. Papst Leo XIV. hatte den Opfern des Massakers beim Angelusgebet am vergangenen Sonntag seines Gebets versichert. Die Angreifer hatten vor allem vertriebene Christen im Visier.
(aciafrica – lv)
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