Tansania: Generalsekret?r der Bischofskonferenz angegriffen
Die Bischofskonferenz (TEC) zeigte sich nach dem Übergriff vom 30. April in Kurasini, Dar es Salaam, entrüstet und verurteilte die Gewalt. Pater Charles Kitima liegt seit der Attacke schwer verletzt im Krankenhaus.
Der Generalsekretär war nach einem Treffen mit religiösen Führern am Mittwoch im Hauptsitz der Bischofskonferenz geblieben. Zwei unbekannte Personen griffen ihn danach dort an und schlugen ihn nieder. Laut Medienberichten wurde ein Verdächtiger festgenommen.
Wachsende Spannungen
Wie die Agentur Cisa berichtete, ereignete sich der Angriff auf Pater Kitima in einer Zeit wachsender Spannungen zwischen religiösen Führern und dem Staat in Tansania. So habe die katholische Bischofskonferenz zuletzt einen wachsenden Autoritarismus, Ungerechtigkeiten im Wahlprozess und Menschenrechtsverletzungen unter der derzeitigen Regierung von Präsidentin Samia Suluhu kritisiert. In Tansania sind im Oktober allgemeine Wahlen angesetzt.
Der TEC-Generalsekretär Kitima habe Korruption, staatliche Gewalt und Machtmissbrauch konsequent verurteilt und sei in diesem Kontext als führende Stimme für soziale Gerechtigkeit aufgetreten, so der Medienbericht, der einen Zusammenhang zwischen dem Überfall auf Kitima und der Kritik des Kirchenvertreters herstellt. Kitima habe erklärt, dass ?niemand die Kirche zum Schweigen bringen kann“.
In der Vergangenheit hatte es in Tansania Zusammenstöße zwischen der katholischen Kirche und dem Staat gegeben. Während der Präsidentschaft des verstorbenen John Magufuli veröffentlichte die TEC im Jahr 2018 einen Hirtenbrief über die Aushöhlung der Menschenrechte und die Unterdrückung Andersdenkender. Dem damaligen Generalsekretär, Pater Raymond Saba, wurde von der Regierung der Reisepass entzogen. Er starb Monate später unter ungeklärten Umständen.
(cisa – pr)
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