Russland: ?Friedensappell des Papstes hat viele Menschen berührt“
Federico Piana und Mario Galgano - Vatikanstadt
Leo XIV., so Dubinin, habe bereits mit seiner ersten Eucharistiefeier ein starkes Zeichen gesetzt: Gleich acht Mal habe er in seiner Predigt das Wort ?Einheit“ betont. ?Das war eine wichtige Ermahnung – nicht nur für unsere Kirche, sondern für die ganze Gesellschaft“, betont der Weihbischof. In einer Zeit großer Polarisierung erfahre man eine geistliche Führung, die nicht trennt, sondern verbindet.
Der neue Papst werde in Russland als ?jugendlich, energisch und zutiefst menschlich“ wahrgenommen. ?Viele waren positiv überrascht – sogar Menschen, die der Kirche fernstehen“, sagt Dubinin. ?Er wird als jemand mit offenem Herzen erlebt. Und ein solches Herz kann auch andere Herzen öffnen. Genau das braucht unsere Gesellschaft, um ihre Ängste zu überwinden.“
Trost für eine vom Krieg gezeichnete Kirche
Russlands katholische Kirche, so Dubinin, lebe mit den Wunden des Ukraine-Kriegs – und suche zugleich mit aller Kraft nach Wegen des Friedens. Dabei bedeute Papst Leos Ansatz – mit Schwerpunkt auf Dialog, Solidarität und missionarischem Eifer – große Ermutigung. ?Das knüpft an das Pontifikat von Papst Franziskus an. Es ist für uns wie ein Balsam, der unsere Wunden heilt“, so der Bischof.
Dubinin betont, dass die Kirche sich bewusst über nationale und kulturelle Gräben hinwegsetzen wolle. ?Unsere Pfarreien vereinen Menschen verschiedenster Herkunft, Sprache und Weltanschauung. Inmitten aller Spannungen will die Kirche ganz beim Volk sein – in seinen Schmerzen und Hoffnungen.“ Auch wenn man die Ereignisse politisch nicht beeinflussen könne, so setze man Vertrauen in die geistliche Autorität des Papstes: ?Wir glauben an das Wirken des Heiligen Geistes durch Leo XIV.“
Ein Pilgerzeichen der Nähe
Ein konkretes Zeichen dieser Nähe ist derzeit unterwegs durch Russland: Eine Kopie des Gnadenbildes ?Salus Populi Romani“ pilgert durch katholische Gemeinden im ganzen Land. ?Das war ein Geschenk von Papst Franziskus, nachdem wir Bischöfe um ein Zeichen des Trostes gebeten hatten“, berichtet Dubinin. ?Viele Gläubige können nicht zum Heiligen Jahr nach Rom reisen – nun kommt Maria zu ihnen.“ Am Ende des Heiligen Jahres soll das Bild in der Moskauer Kathedrale dauerhaft seinen Platz finden.
Muslimische Initiative für die Enzyklika Fratelli tutti
Ein weiteres beeindruckendes Zeichen für den Geist des Dialogs kommt aus der muslimischen Gemeinschaft Russlands. ?Während wir noch an einer russischen Übersetzung von arbeiteten, erfuhren wir voller Freude, dass muslimische Gläubige die Enzyklika bereits übersetzt und drucken lassen hatten“, berichtet Dubinin. ?Wir haben sie dann gemeinsam vorgestellt – ein historisches Ereignis.“ Dass ausgerechnet dieses Schreiben Papst Franziskus’ über Geschwisterlichkeit und soziale Freundschaft Muslime zur Zusammenarbeit bewegt habe, sei ein starkes Zeichen: ?Es zeigt, dass diese Botschaft wirklich an die ganze Menschheit gerichtet ist.“
(vatican news)
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