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UNRWA-Sprecherin Juliette Touma UNRWA-Sprecherin Juliette Touma   (ANSA)

Pal?stina-Hilfswerk warnt vor Zusammenbruch in Gaza

Die Sprecherin des UN-Hilfswerks für Pal?stinaflüchtlinge Juliette Touma warnt vor einem v?lligen humanit?ren Zusammenbruch im Gazastreifen. Im Interview mit Radio Vatikan forderte sie einen sofortigen Waffenstillstand und die ?ffnung humanit?rer Korridore.

Mehr als 580 Tage nach Beginn des Kriegs im Gazastreifen appellierte die UNRWA-Sprecherin eindringlich an die internationale Gemeinschaft, alles zu tun, um einen Waffenstillstand zu erreichen. Die Lage der Zivilbevölkerung sei katastrophal.

?Wir müssen erreichen, dass die Bombardierungen aufhören. Die Menschen brauchen Erleichterung“, sagte Touma im Gespräch mit uns. ?Hilfslieferungen – auch kommerzielle – müssen durchgelassen werden“, so ihr Appell an Israel. Zugleich unterstrich die Sprecherin des UN-Palästinenserhilfswerks, dass ?die Geiseln freikommen müssen.“

?Hilfslieferungen – auch kommerzielle – müssen durchgelassen werden“

Nach Angaben der palästinensischen Nachrichtenagentur WAFA wurden in dem Krieg inzwischen mehr als 52.000 Menschen getötet und fast 120.000 verletzt. UNRWA ist mit über 10.000 Mitarbeitenden die größte humanitäre Organisation vor Ort.

Touma schildert dramatische Zustände: ?Wenn wir sie erreichen, falls das Internet hält, sehen wir, wie viel Gewicht sie verlieren. Sie erzählen uns, dass sie eine Mahlzeit mit der ganzen Familie teilen. Die Leute sterben bereits an Hunger“, warnte Touma. ?Und wir alle wissen, was nach dem Hunger kommt. Es kann noch verhindert werden.“

Die Wirtschaft in Gaza liegt unterdessen am Boden. Viele Menschen lebten früher von Landwirtschaft oder Viehzucht. Heute ist das unmöglich: Die Flächen sind zerstört, die Menschen vollständig auf Hilfe angewiesen.

Hilfswerksprecherin warnt vor Zusammenbruch in Gaza

Gaza besetzen?

Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu hat unterdessen Pläne angekündigt, Gaza zu besetzen. Dies würde die Umsiedlung von über zwei Millionen Menschen erzwingen. Details zur Umsetzung sind bisher nicht bekannt, aber der Vorstoß hat international für Entsetzen gesorgt. ?Die Haltung der Vereinten Nationen ist eindeutig“, betonte Touma. ?Wir lehnen Zwangsumsiedlungen ab. Was Gaza jetzt braucht, ist ein Waffenstillstand so wie der im Januar, der fast zwei Monate hielt.“

UNRWA betreut auch 50.000 Schulkinder im Westjordanland, bisher ohne Unterbrechung. Doch die Bedingungen für die Arbeit der Mitarbeitenden verschlechtern sich. Sie erhalten keine Visa mehr, die Koordination mit israelischen Behörden ist ausgesetzt. ?Auch in Ostjerusalem sind unsere Dienste ständig bedroht“, sagte Touma. ?Sogar die Schulen für rund 800 Kinder.“

Das UN-Hilfswerk unterstützt palästinensische Flüchtlinge nicht nur in den besetzten Gebieten, sondern auch in Jordanien, Syrien und Libanon. Viele von ihnen leben in großer Armut. Im Gazastreifen will UNRWA trotz aller Hindernisse präsent bleiben.

(pm/vatican news – gs)

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15. Mai 2025, 12:07