杏MAP导航

Suche

Kardinal Aveline Kardinal Aveline 

Kardinal Aveline: ?Leo XIV. ist der Papst, den wir brauchten“

Der neue Papst Leo XIV. bringt nach Einsch?tzung des franz?sischen Kardinals Jean-Marc Aveline die Voraussetzungen mit, um die Weltkirche durch eine Zeit globaler Umbrüche zu führen. ?Ich glaube, man wird nach und nach entdecken, dass er wirklich der Papst war, den wir brauchten“, sagte uns der Erzbischof von Marseille.

Delphine Allaire und Gudrun Sailer - Vatikanstadt

Dass Leo XIV. aus eigener Erfahrung sowohl die wohlhabenden als auch die armen Regionen der Welt kenne, sei für seine künftige Rolle zentral, sagte der französische Kardinal, der vor dem Konklave selbst zu den am häufigsten genannten Kandidaten für das Papstamt zählte. Man habe den Eindruck, dass das Profil, der Werdegang von Papst Leo, ?eine perfekte Synthese für unser Zeitalter der Globalisierung ist, mit seiner Kenntnis zweier Regionen, des Nordens, des Südens, des Zentrums Rom und der Peripherien.“

Aveline verweist insbesondere auf den Gerechtigkeitssinn des neuen Papstes und seine Sensibilität für die Ungleichgewichte in der Welt: ?Er weiß, was Armut bedeutet, er weiß, was Ungerechtigkeit bedeutet. Er weiß, welchen Preis die Armen für die Kriege zahlen, die die Reichen auslösen.“

?Was ich bei ihm spüre, ist Weisheit, Bescheidenheit, Sinn für das Zuhören“

Hier zum Nachhören

Diese Lebenserfahrung prägt auch den Blick des Papstes auf die Kirche. Aveline berichtet von gemeinsamen Beratungen über Bischofsernennungen weltweit: Der damalige Pater Prevost war auf Ernennung von Papst Franziskus zunächst ab 2020 Mitglied in der vatikanischen Bischofsbehörde und ab 2023 deren Präfekt. Prevost habe bei Bischofsernennungen große geistliche Weitsicht und interkulturelle Klugheit gezeigt, so Aveline. Zugleich sei er ein Mann des Miteinanders: ?Was ich bei ihm spüre, ist Weisheit, Bescheidenheit, Sinn für das Zuhören und die Freude an gemeinsamer Arbeit.“

Besonders würdigt Aveline die Fähigkeit des neuen Papstes, in komplexen Situationen nicht nur auf sich selbst zu setzen und danach tragfähige Entscheidungen zu treffen. ?Er hört viel zu, er lässt andere zu Wort kommen, er ermöglicht den Austausch – und wenn man nicht zum Abschluss kommt, dann schließt er auch nicht ab“, sagt Aveline. Doch wenn eine Entscheidung getroffen sei, dann trage Leo XIV. sie mit Konsequenz und Verantwortung.

?Er hätte jemanden schicken können. Aber nein – er ist selbst gekommen“

Der Erzbischof von Marseille hatte Kardinal Prevost bei einem Besuch in seiner Heimatstadt erlebt: Der vatikanische Bischofspräfekt reiste im September 2023 im Gefolge von Papst Franziskus nach Marseille. Seither habe sich der amerikanische Kardinal sehr für die Fragen des Mittelmeerraums interessiert, hebt Aveline hervor. Der Erzbischof von Marseille stieß bei der Bischofssynode eine Gesprächsrunde dazu an. Der heutige Papst habe nicht nur spontan zugesagt, sondern sei persönlich erschienen und habe sich engagiert eingebracht. ?Er hätte jemanden schicken können. Aber nein – er ist selbst gekommen. Es interessiert ihn wirklich“, so Aveline.


 

Der neue Papst habe mit seinen ersten Worten bereits zentrale Anliegen erkennen lassen – Frieden, Gerechtigkeit, Einheit. ?Es gibt das, was er ist. Es gibt die Gesten, die er schon gesetzt hat, die Symbole“, sagt Aveline. ?Und was ich spüre, ist, dass ihm die Gemeinschaft der Kirche und die Geschwisterlichkeit in der Welt sehr am Herzen liegen.“

Konklave: Gemeinsames Handeln der Menschheit und Gottes

Das Konklave selbst war für Aveline eine tief spirituelle Erfahrung, wie der Kardinal erklärte. Es dauerte trotz der großen kulturellen Heterogenität der Kardinäle nur 24 Stunden. Aveline saß eigenen Angaben zufolge in der Sixtinischen Kapelle, dem Wahlort, ?auf einem Platz, an dem ich jeden mit seinem Stimmzettel in der Hand vorschreiten sah, damit jeder ihn sehen konnte. Und dann dachte ich, der Kardinal von Hongkong, gefolgt von deme aus Teheran, von Algier, von Sri Lanka, usw. Die ganze Welt, alle Kardinäle gleich gekleidet, alle da, um etwas zu tun, das größer ist als wir. Und innerhalb von 24 Stunden, mit der Hilfe des Heiligen Geistes, einer spirituellen Alchemie, die ich nicht beschreiben kann, aber innerhalb von 24 Stunden ist man in der Lage, jemanden mit großer Mehrheit zu wählen. Das ist außergewöhnlich.“ Man fühle sich ?geführt“, so der französische Kardinal. ?Ich weiß nicht, wie ich das erklären soll. Es ist ein Mysterium. Das heißt, es ist ein gemeinsames Handeln der Menschheit und Gottes. Das ist das, was sehr, sehr beeindruckend ist.“

(vatican news - gs)

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, k?nnen Sie hier unseren Newsletter bestellen.

13. Mai 2025, 11:24