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Afrikanische Flüchtlinge Afrikanische Flüchtlinge  ( AFP or licensors AFP or licensors)

USA: Bischöfe fordern Schuldenerlass für Entwicklungsländer

In einem gemeinsamen Brief haben die US-Konferenz der katholischen Bischöfe und das Jubilee USA Network Präsident Donald J. Trump aufgefordert, auf weltweite Bemühungen zur Schuldentilgung aufzubauen. Angesichts steigender globaler Verschuldung betonen die Organisationen, dass Schuldenerleichterung nicht nur humanitäre, sondern auch wirtschaftliche Stabilität schaffen kann.

„Schuldenerlass und Umstrukturierung stellen eine wirksame Wirtschafts- und Sicherheitspolitik dar und stärken die globale Führungsrolle unseres Landes“, erklärten Bischof A. Elias Zaidan, Vorsitzender des Ausschusses für internationale Gerechtigkeit und Frieden der USCCB, und Eric LeCompte, Geschäftsführer des Jubilee USA Network.

Nach Angaben der Vereinten Nationen hat sich die Auslandsverschuldung der Entwicklungsländer in den letzten zwei Jahrzehnten vervierfacht und erreichte 2023 einen Rekordwert von 11,4 Billionen Dollar – das entspricht 99 Prozent ihrer Exporterlöse. Die Situation spitzt sich weiter zu: „Strategisch wichtige Entwicklungsländer geben derzeit durchschnittlich über 40 Prozent ihrer Staatseinnahmen für Schuldentilgung aus. Fast 800 Millionen Menschen weltweit leiden unter Hunger, und fast 700 Millionen leben in extremer Armut“, heißt es im Brief an Trump.

Alternative Wege

Die Forderung der US-Bischöfe und des Jubilee USA Network fällt in eine Zeit wirtschaftlicher Unsicherheiten, die durch Handelszölle und Kürzungen der US-Entwicklungshilfe verschärft werden. Im Januar hatte Trump nahezu sämtliche Entwicklungshilfe gestoppt, im März wurde bekannt, dass 83 Prozent der USAID-Programme gestrichen werden sollen. Dies verstärkt die Dringlichkeit, alternative Wege zur Unterstützung ärmerer Länder zu finden.

Die Bemühungen um Schuldenerlass stehen auch im Kontext des Jubiläumsjahres 2025, das Papst Franziskus zum Anlass nimmt, Regierungen und internationale Institutionen zum Schuldenerlass aufzurufen. Bereits im Dezember hatte der Papst gefordert, die Schulden der ärmsten Länder zu reduzieren oder vollständig zu streichen. Seine Botschaft ähnelt der von Johannes Paul II. zu Beginn des Jubiläumsjahres 2000, als dieser warnte, dass Schulden „die Zukunft vieler Nationen bedrohen“.

Schuldenerlasskampagne in 160 Ländern

Im Zuge dieser Forderungen initiierte der Vatikan zusammen mit interreligiösen und Entwicklungsorganisationen Schuldenerlasskampagnen in 160 Ländern. Papst Franziskus betont dabei nicht nur den moralischen Aspekt, sondern fordert auch strukturelle Veränderungen im globalen Finanzsystem, um den Teufelskreis von Verschuldung und Finanzierung zu durchbrechen.

Mit dem kommenden G20-Gipfel, den die USA 2026 ausrichten werden, sowie bevorstehenden Finanztreffen des Internationalen Währungsfonds, der G20 in Südafrika und der G7 in Kanada rückt die Thematik der Schuldenerleichterung stärker in den Fokus internationaler Entscheidungsträger.

Auch katholische Hilfsorganisationen begrüßen den Appell der US-Bischöfe. Gina Castillo von Catholic Relief Services betonte gegenüber OSV News: „Länder, die unter einer drückenden Schuldenlast leiden, können nicht in Bildung, Gesundheit, Landwirtschaft und eine Zukunft für ihre Jugend investieren.“ Susan Gunn vom Maryknoll Office for Global Concerns fügte hinzu: „Die Vereinigten Staaten haben die Chance, echte Veränderungen herbeizuführen, die die Welt nicht nur für die Menschen am anderen Ende der Welt, sondern auch hier zu Hause zu einem besseren Ort machen würden.“

(ucan - mg)

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10. April 2025, 12:10