?kumenisches Symposium in Lublin: Einheit der Kirche im Fokus
Die Veranstaltung fand in der historischen Kapelle der Heiligen Dreifaltigkeit in Lublin statt, einem Ort, an dem sich byzantinische und gotische Architektur auf eindrucksvolle Weise verbinden.
Das Symposium wurde von prominenten Persönlichkeiten der Kirche unterstützt, darunter Grzegorz Rys, Metropolit von ?ód? und Mitglied des Rates für Ökumene der Polnischen Bischofskonferenz, sowie die Rektoren der Päpstlichen Universität Johannes Paul II. in Krakau und der Katholischen Universität Lublin.
Besonders bemerkenswert war die interkonfessionelle Ausrichtung der Tagung: Neben katholischen Referenten nahmen auch Vertreter der orthodoxen und evangelisch-reformierten Kirche teil, ebenso ein Rabbiner als Vertreter des Judentums.
Vielfältige Vorträge zur kirchlichen Einheit
Die Tagung umfasste eine Reihe von 15-minütigen Vorträgen, die verschiedene Aspekte des Themas beleuchteten. Zu den Vortragenden gehörten unter anderem Andrzej Frejlich aus Lublin, der über die kulturelle Begegnung von West und Ost in der Kapelle der Heiligen Dreifaltigkeit sprach, sowie Marek ?awreszuk aus Bialystok, der das Wesen und die Natur der orthodoxen Kirche thematisierte.
Ein besonderer Höhepunkt war der Beitrag von Michael Kahle aus dem Vatikan, der über den geistlichen Ökumenismus sprach. Er erinnerte daran, dass das Zweite Vatikanische Konzil diesen als die ?Seele der gesamten ökumenischen Bewegung“ bezeichnet hatte. Kahle verwies auf den französischen Priester Paul Couturier, der die Gebetswoche für die Einheit der Christen revolutionierte, indem er dazu aufrief, nicht für die Rückkehr einzelner Konfessionen zur katholischen Kirche, sondern für die Heiligung aller Christen zu beten.
Das Gebet als Schlüssel zur Einheit
Couturier hatte die Vision eines ?unsichtbaren Klosters“ formuliert, in dem Christen aller Konfessionen weltweit für die Einheit beten. Diese Idee fand zunächst unter Anglikanern großen Anklang, bevor sie mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil in das kirchliche Lehramt Einzug hielt.
Joseph Ratzinger, der spätere Papst Benedikt XVI., hatte in diesem Zusammenhang betont, dass die Einheit der Kirche nicht institutionell erzwungen werden könne, sondern ein Geschenk Gottes sei, das nur im Gebet und in der Hinwendung zu Christus wachsen könne.
Die Bedeutung für die heutige Kirche
Das Symposium machte deutlich, dass die Einheit der Kirche nicht allein durch theologische Dialoge oder institutionelle Annäherung erreicht werden kann. Vielmehr liegt der Schlüssel in einer spirituellen Bewegung, die Christen aller Konfessionen in Gebet und gelebter Nachfolge Christi vereint.
Die interkonfessionelle Ausrichtung der Tagung zeigte, dass es ein gemeinsames Ringen um Verständnis und Annäherung gibt. Die Teilnahme von Vertretern der katholischen, orthodoxen und evangelischen Tradition sowie eines Rabbiners unterstrich die Bedeutung des interreligiösen Dialogs als Teil der ökumenischen Bemühungen.
(pm - mg)
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