Mongolei: Heiliges Jahr auch am Ende der Welt
Das Heilige Jahr wurde am 29. Dezember 2024 in der Peter-und-Paul-Kathedrale in der Hauptstadt mit einer großen Prozession eröffnet. ?Wir begannen an dem Kreuz, das während des Papstbesuchs 2023 verwendet wurde, beteten den Rosenkranz und zogen dann in die Kathedrale ein, um uns dem Kruzifix über dem Altar zuzuwenden“, erklärte Marengo. Diese Feier habe die Verbundenheit mit der Weltkirche spürbar gemacht.
Die Kirche in der Mongolei ist mit rund 1.600 Katholiken in einem Land mit 3,2 Millionen Einwohnern nur eine kleine Gemeinschaft. Doch die Gläubigen bereiteten sich intensiv auf das Jubiläum vor. ?Eine besondere Erfahrung der Hoffnung war der Besuch der internationalen Künstlergruppe Gen Rosso, mit der wir Workshops und ein Konzert organisiert haben“, so Marengo. Das Motto ?Gemeinsam hoffen" habe auch den Papstbesuch vor zwei Jahren geprägt.
Die Katechese bleibt im Jubiläumsjahr ein zentrales Anliegen. Der Apostolische Präfekt kündigte an, dass es spezielle Begleitmaterialien und eine Publikation zur Erlangung des Jubiläumsablasses geben werde. ?Wirkliche Erneuerung beginnt mit der fortwährenden Reinigung unseres Herzens“, betonte er. Besonders wichtig sei dabei die tätige Nächstenliebe: ?Wer seine Schwierigkeiten und Leiden dem Herrn opfert oder sich aktiv für andere einsetzt, erfährt die Gnade des Jubiläums.“
Da ein Pilgerweg nach Rom für mongolische Gläubige aus finanziellen und geografischen Gründen kaum möglich ist, setzt die Kirche vor Ort auf lokale Wallfahrten. Neben Besuchen in der Kathedrale werden Pilgerreisen in die neun mongolischen Pfarreien organisiert. ?Fünf liegen in Ulaanbaatar, vier sind über das Land verstreut. Oft kennen die Gläubigen die anderen Gemeinden nicht, deshalb möchten wir Besuche zwischen den Pfarreien ermöglichen“, erklärte Marengo. Für junge Pilger soll es einen ?Jubiläumspass“ geben, der bei jeder besuchten Pfarrei abgestempelt wird – als Zeichen der Dankbarkeit für die lebendige Gemeinschaft in dem riesigen Land.
Online-Angebote werden auch in der Kirche wichtiger
Die extreme Weite des Steppenlandes in Zentralasien stellt die Kirche dort vor besondere Herausforderungen. Viele Gläubige leben Hunderte Kilometer voneinander entfernt, weshalb Online-Angebote eine zunehmend wichtige Rolle spielen. ?Wir arbeiten daran, digitale Formate für Katechese und Gemeinschaft zu entwickeln, damit auch diejenigen, die abgelegen leben, sich dem Jubiläum verbunden fühlen können“, sagte Marengo. Doch trotz dieser modernen Lösungen bleibe der persönliche Austausch entscheidend: ?Die Kirche lebt von Beziehungen. Deshalb ist es unser Ziel, dass sich die Gläubigen auch physisch begegnen können.“
Besonders wichtig ist für die mongolischen Katholiken die Muttergottes, die unter dem Titel ?Mutter des Himmels“ verehrt wird. Eine kleine Marienstatue, die eine nichtkatholische Frau vor einigen Jahren auf einer Mülldeponie im Norden des Landes fand, erhielt diesen Titel durch Papst Franziskus und ist nun in der Kathedrale von Ulaanbaatar aufgestellt. ?Diese Statue zieht immer mehr Gläubige an, die ihr Leben der Jungfrau Maria anvertrauen“, sagte Marengo. Die Kathedrale gewinne dadurch an Bedeutung als spirituelles Zentrum für die kleine katholische Gemeinschaft des Landes.
(vatican news – gs)
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