Kanada: Suche nach Massengr?bern bei Kirchen-Schulen eingestellt
Dies geht aus einem Bericht des Portals ?The Catholic Herald“ hervor. Seit 2020 hatte das ?National Advisory Committee on Residential Schools, Missing Children and Unmarked Burials“ mit einer Summe von 216,5 Millionen kanadischen Dollar (etwa 140 Millionen Euro) Forschungen dazu unterstützt.
Die Debatte um mögliche Massengräber begann 2015, als die kanadische ?Truth and Reconciliation Commission“ (TRC) erste Hinweise mithilfe von Bodenradarscans veröffentlichte. Diese deuteten auf 215 Gräber auf dem Gelände der Kamloops Indian Residential School hin und wurden als Zeichen eines ?kulturellen Genozids“ interpretiert. Diese Enthüllung rückte die Internate Kanadas, die von Ende des 19. Jahrhunderts bis in die 1990er Jahre überwiegend von katholischen und anglikanischen Kirchen betrieben und staatlich finanziert wurden, in den Fokus der Öffentlichkeit.
Vorwürfe führten zu Brandanschlägen
Gesichert ist, dass einige Kinder an den Schulen starben – meist an Krankheiten wie Tuberkulose. Dennoch sorgten Berichte, insbesondere im Jahr 2021, erneut für Aufsehen, die vermuteten, dass hunderte indigene Kinder Opfer von Missbrauch und Mord geworden seien. Die Vorwürfe führten zu Brandanschlägen, Vandalismus und der Schändung von etwa 120 Kirchen in Kanada. Auch Papst Franziskus reagierte und sprach von der ?erschütternden Entdeckung der Überreste von 215 Kindern“. 2022 reiste er nach Kanada und bat Vertreter der indigenen Völker um Vergebung für die Beteiligung der katholischen Kirche an einer ?unterdrückerischen und ungerechten Politik“.
Obwohl die Ermittlungen intensiviert wurden, blieb die Suche nach Beweisen für Massengräber ergebnislos. Premierminister Justin Trudeau hatte noch 2024 behauptet, es habe Morde gegeben, doch das Komitee konnte keine menschlichen Überreste finden. Die kanadische Regierung entschied daraufhin, die Finanzierung stillschweigend einzustellen und das Komitee zum Monatsende aufzulösen.
Die Entscheidung stößt auf gemischte Reaktionen. Ein Mitglied des Komitees nannte den Schritt ?Verrat“ und forderte weitere Unterstützung für indigene Gemeinschaften, um vermisste Kinder zu finden und zu gedenken. Kritiker hingegen sehen sich bestätigt. Publizisten wie Pablo Muñoz Iturrieta, die früh die Existenz von Massengräbern infrage stellten, werfen der Regierung vor, eine ?medial gestützte Paranoia“ erzeugt zu haben, um von anderen Problemen abzulenken. Muñoz betont, dass der angerichtete Schaden, insbesondere für die Kirche in Kanada, enorm sei.
(kap - mg)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, k?nnen Sie hier unseren Newsletter bestellen.