Entwicklungsnetzwerk unterstützt Papst-Aufruf zum Schuldenerlass
Deborah Castellano Lubov und Anne Preckel – Vatikanstadt
Die Forderung, armen Ländern die Schulden zu erlassen, hatte der Papst mehrfach vorgebracht – gerade das Heilige Jahr biete dafür eine gute Gelegenheit, ist Franziskus überzeugt.
Das ?Jubilee USA Network“ ist eine Entwicklungskoalition von mehr als 750 religiösen Gruppen und Organisationen in aller Welt. Das Netzwerk startete im Dezember 2024 eine fünfjährige Kampagne in Kooperation mit Caritas Internationalis und globalen katholischen Hilfswerken, um den Papstappell zu unterstützen. LeCompte:
?Wir haben zum Papstaufruf in 160 Ländern Fünf-Jahres-Kampagnen gestartet. Wir kennen die Prozesse, die es braucht, um Schuldenerlasse, Wirtschaftshilfe und das neue internationale Erlassverfahren, das der Papst fordert, zu erwirken. In einem Jahr ist dies nicht zu erreichen.“
Schuldenerlass von 130 Milliarden Dollar erwirkt
Für diese Ziele setzt sich das ?Jubilee USA Network“, zu deren Mitbegründern der damalige Papst Johannes Paul II. gehört, schon lange ein. Mit Erfolg, wie LeCompte berichtet: Bei der UNO, den G7- und G20-Regierungen und dem mächtigen Internationalen Währungsfonds habe man ?politische Fortschritte und Veränderungen im internationalen Finanzsystem“ zugunsten ärmerer Staaten erzielen können. Anfang der 2000er Jahre seien ?mehrere wichtige globale und von der katholischen Kirche unterstützte Vereinbarungen“ durchgesetzt worden. Das Ergebnis sei ?ein Schuldenerlass in Höhe von 130 Milliarden Dollar“ gewesen. Für arme Länder bedeute dies konkrete Verbesserungen:
?In diesem Augenblick bedeutet der Schuldenerlass - die verantwortungsvollste Form der Wirtschaftshilfe, die über das globale Finanzsystem bereitgestellt wird -, dass 54 Millionen Kinder in Afrika zur Schule gegangen sind und gehen, die sonst nie ein Klassenzimmer von innen gesehen hätten. Es bedeutet, dass Menschen auf der ganzen Welt, in den ärmsten Ländern der Welt, zum ersten Mal in ihrem Leben einen Arzt aufsuchen konnten oder Impfungen und medizinische Versorgung erhalten haben.“
Papst Franziskus sei heute einer der größten Fürsprecher für eine gerechtere globale Wirtschaft und Maßnahmen wie Schuldenerlasse und einen Umbau des internationalen Finanzsystems zugunsten der benachteiligten Länder. LeCompte erinnert daran, dass einige der Schulden armer Länder ?nicht bei rechtmäßigen Investoren entstanden“, sondern auf Ausbeutung beruhten: ?Es ist sündhaft, auf dem Rücken der Armen Reichtum zu schaffen", kommentiert er dies.
Moralische Autorität der katholischen Kirche
Solche Prozesse gelte es zu unterbrechen. Der Einsatz der katholischen Kirche sei hier von großer Bedeutung.
?Die katholische Kirche hat als weltweit größter Anbieter von Sozialleistungen, Gesundheitsfürsorge und Programmen zur Armutsbekämpfung eine eindeutige moralische Autorität, um Veränderungen im internationalen Finanzsystem zu fordern. Unsere Mutter, die Kirche, hat eine klare moralische Autorität, mit anderen Glaubensgruppen auf dieses gemeinsame Ziel hinzuarbeiten, wie sie es getan hat, um das Finanzsystem so zu verändern, dass es nicht nur die Ärmsten unter uns schützt, sondern uns alle.“
Eric LeCompte, Exekutivdirektor des ?Jubilee USA Network“, unterstützt seit mehr als 25 Jahren religiöse Gruppen, um politische Maßnahmen zur Linderung der Armut, zur Bewältigung globaler Konflikte und zur Förderung der Menschenrechte durchzusetzen. Vor der Generalversammlung der Vereinten Nationen sprach er über die notwendigen wirtschafts- und klimapolitischen Maßnahmen zur Erreichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung.
(vatican news – pr)
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