Bethlehem-Universit?t unter Druck: ?Weiterhin unter Besatzung“
Mario Galgano und Adrian Danca – Vatikanstadt
?Es gibt eine Veränderung, aber nicht unbedingt zum Besseren“, sagt Curran. ?Die Erleichterung über das Ende der Bombardierungen in Gaza ist groß. Doch in der Westbank wurden die Restriktionen für die palästinensische Bevölkerung verschärft.“
Neue Barrieren und massive Einschränkungen
Seit Beginn des Waffenstillstands seien nach Currans Angaben allein in Bethlehem 90 neue militärische Sperren errichtet worden. Diese verstärkten Restriktionen würden das tägliche Leben enorm erschweren, besonders für Studierende der Bethlehem-Universität. Etwa 40 Prozent von ihnen kämen aus Ost-Jerusalem und müssten für ihren Bildungsweg regelmäßig durch Kontrollpunkte.
?Soldaten steigen in die Busse, lassen alle Passagiere aussteigen, kontrollieren die Ausweise – das kann 15 Minuten, eine halbe Stunde oder länger dauern“, erklärt Curran. Besonders gravierend sei, dass diese Kontrollen oft strategisch geplant würden, um Studierende zu Prüfungen zu spät kommen zu lassen oder sie gezielt zu verunsichern. ?Es ist eine demütigende Praxis, die direkt ihre Fähigkeit beeinträchtigt, zu lernen und sich zu entfalten.“
Der größte Friedenshindernis: fehlende internationale Anerkennung
Laut Curran bleibt das größte Hindernis für Frieden in der Region die anhaltende Besatzung und die mangelnde internationale Anerkennung eines palästinensischen Staates. ?Einige Länder, die Vereinten Nationen und der Vatikan haben Palästina anerkannt. Doch viele andere verweigern den Menschen hier nach wie vor ihre Rechte und ihre Würde“, kritisiert er.
Er betont, dass die Besatzung schon lange vor dem Krieg zwischen Israel und der Hamas existierte und sich trotz des Waffenstillstands weiter intensiviert habe.
Ein Appell an die Weltgemeinschaft
Bruder Curran schließt sein Interview mit einem Appell: ?Wir glauben an die Kraft des Gebets. Es macht einen Unterschied, und wir sind zutiefst dankbar für die Solidarität derjenigen, die mit uns in Glauben und Hoffnung verbunden bleiben.“
Hintergrund
Die Bethlehem-Universität ist seit über 50 Jahren ein Leuchtturm der katholischen Bildungsarbeit in Palästina. Unterstützt wird sie nicht nur von der katholischen Kirche, sondern auch von jüdischen und muslimischen Gemeinschaften weltweit. ?Bildung verändert die Welt, sie verändert Menschen und sie baut Gemeinschaften auf. Diese Unterstützung ist jetzt wichtiger denn je“, so Curran.
(vatican news)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, k?nnen Sie hier unseren Newsletter bestellen.
