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APSA - der Eingang zur Vatikanischen Güterverwaltung APSA - der Eingang zur Vatikanischen Güterverwaltung 

Vatikan: Güterverwaltung 2024 mit 62 Millionen Euro ?berschuss

Die Verwaltung des Verm?gens des Apostolischen Stuhls (APSA) hat 2024 deutlich mehr Gewinn erzielt: Der ?berschuss lag bei 62,2 Millionen Euro, das sind gut 16 Millionen Euro mehr als 2023. ?Es ist eine der besten Bilanzen der vergangenen Jahre“, zitiert der Vatikan an diesem Montag bei der Ver?ffentlichung den Pr?sidenten der APSA, Erzbischof Giordano Piccinotti.

Salvatore Cernuzio und Gudrun Sailer - Vatikanstadt

Vom Gewinn flossen demnach 46,1 Millionen Euro in die Deckung des Finanzbedarfs der Römischen Kurie, das sind rund acht Millionen mehr als im Vorjahr. Der Überschuss im letzten vollen Jahr des Pontifikates von Papst Franziskus übertraf das Ziel von 50 Millionen Euro, das vor vier Jahren in einem Dreijahresplan festgelegt wurde. Piccinotti führte den Gewinn auf eine professionellere Verwaltung der Vermögenswerte zurück.

?Die APSA erfüllt ihre Aufgabe“

Im Vordergrund stehe die Wertsteigerung, nicht das Kürzen von Ausgaben oder der Verkauf von Eigentum. Die Arbeit orientiere sich an ?Rationalisierung, Transparenz und Professionalität“. Ziel ist es, die Erträge zu steigern, um die Arbeit der Kurie und die Mission von Papst und Kirche besser zu finanzieren. ?Die APSA erfüllt ihre Aufgabe“, resümierte Piccinotti.

Wichtige Schritte waren seinen Angaben zufolge die Neuordnung des Immobilienmanagements, die Vermietung leerstehender Objekte zu Marktpreisen und ein transparentes, ethisches Vorgehen. Der gute Abschluss der Jahresbilanz sei ?kein Endpunkt“, erklärte der Präsident der Güterverwaltung. ?Mein Großvater sagte immer: Von einem Kirschbaum bekommst du nicht mehr als 15 Kilo Kirschen. Wir sind fast dort, aber es gibt immer noch Verbesserungsmöglichkeiten.“

Mehr Gewinn – mehr Unterstützung für die Kurie

Die APSA wurde 1967 von Papst Paul VI. gegründet. Sie verwaltet das bewegliche und unbewegliche Vermögen des Heiligen Stuhls. Seit 2020 veröffentlicht sie jährlich ihre Bilanz.

2024 lag der Finanzbedarf der Kurie bei 170,4 Millionen Euro. Er umfasst Gehälter, Sachausgaben und Dienstleistungen. Die APSA leistete dafür 30 Millionen Euro als Fixbetrag. Hinzu kam ein variabler Beitrag: 50 Prozent des verbleibenden Überschusses, also 16,087 Millionen Euro. Insgesamt steuerte die APSA demnach 46,087 Millionen Euro zum Betrieb der Kurie bei, die selbst keine Einkünfte erzielt.

Kapitalanlagen bringen Gewinn

Das 34 Seiten starke Bilanzdokument gibt Einblick in die Kapital- und Immobilienverwaltung. Bei den Kapitalanlagen setzte die APSA 2024 Richtlinien des vatikanischen Investitionskomitees um. Investitionen erfolgen nun in ?Separated Managed Accounts“ (SMA) – Fondsähnliche Strukturen, die im Besitz des Heiligen Stuhls bleiben. Das Portfolio wurde umgeschichtet: Verkäufe in Hochphasen und Käufe bei Marktrückgängen führten zu einem Renditeplus von 8,51 Prozent. Das brachte zehn Millionen Euro mehr als 2023.

Immobilien: Stabile Erträge trotz Kosten

Die Immobilienverwaltung brachte 2024 – wie bereits im Jahr davor – 35,1 Millionen Euro ein. Verzeichnet wurden höhere Einnahmen aus italienischen Objekten (+ 3,2 Millionen) und Beteiligungen im In- und Ausland (+ 0,8 Millionen), bei zugleich höheren Ausgaben vor allem für die Instandhaltung (- 3,8 Millionen). Insgesamt war die Bilanz des Sektors nahezu ausgeglichen.

Die APSA verwaltet in Italien 4.234 Einheiten: 2.866 in eigenem Besitz (1.367 Wohn- und 395 Gewerbeobjekte) sowie 1.368 für andere Einrichtungen. Die Immobilienverwaltung erfolgt auch über Unternehmen in England, Frankreich, der Schweiz und Italien.

Ausblick: Energieprojekt ?Fratello Sole“

Die Bilanz nennt auch Zukunftsprojekte. Besonders hervorgehoben wird ?Fratello Sole“: Eine agri-voltaische Anlage in Santa Maria di Galeria soll erneuerbare Energien für den Vatikan erzeugen. Papst Franziskus hatte das Projekt im Juni 2024 ins Leben gerufen, sein Nachfolger Leo XIV. besuchte es am 19. Juni 2025. In Santa Maria di Galeria sitzen auch einige verbliebene Sendeanlagen von Radio Vatikan.

Die APSA verwaltet im Namen des Heiligen Stuhles Finanzanlagen und Immobilien, vermietet Wohnungen, Büros und Geschäfte. Mit den Gewinnen unterstützt sie die Kurie, also die zentrale Verwaltung der katholischen Kirche. Diese finanziert damit unter anderem die Gehälter ihrer rund 3.000 Mitarbeitenden, in der Mehrzahl Laien, den Betrieb päpstlicher diplomatischer Niederlassungen und weltweite Hilfs- und Missionsprojekte. Getrennt bilanziert der Vatikanstaat, der mit den Vatikanischen Museen eine reiche Einnahmequelle hat.

Die Erträge der APSA von über 62 Millionen Euro entsprechen in etwa dem Jahresbudget der Erzdiözese Salzburg, die von den Einnahmen her zu den kleineren Bistümern in Österreich zählt.  Dabei geht es nicht darum, Profit zu machen, sondern die weltweiten Aufgaben der Kirche zu sichern. Erzbischof Piccinotti betonte, dass alle Prozesse transparent und ethisch gestaltet seien und die Gewinne direkt der Mission der Kirche zugutekommen.

Giordano?Piccinotti wurde von Papst Franziskus im Oktober 2023 zum Präsidenten der APSA ernannt. Zuvor war der norditalienische Salesianer seit Januar bereits Untersekretär der Behörde. Sein Vorgänger als Präsident war Bischof Nunzio Galantino.

(vatican news – gs)

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28. Juli 2025, 13:03