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Indigenenführer vor den ?berresten einer alten Mine in Rondonia, Brasilien Indigenenführer vor den ?berresten einer alten Mine in Rondonia, Brasilien  

Lateinamerika: Kurienkardinal fordert Gerechtigkeit im Bergbau

Kardinal Michael Czerny SJ, Pr?fekt des Dikasteriums für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen, hat neue pastorale Leitlinien zum Bergbau in Lateinamerika gewürdigt. Sie helfen Friedensaktivisten in den verschiedenen L?ndern, voneinander zu lernen und sich mit der einschl?gigen Forschung über Bergbau und seine sozialen Folgen zu vernetzen, erkl?rte Czerny am Donnerstag bei einem Webinar des lateinamerikanischen Bischofsrates CELAM.

Das Papier war im Nachgang einer Begegnung von 16 lateinamerikanischen Bischöfen sowie einer Reihe von Fachleuten, Aktivisten und Betroffenen entstanden, die im Oktober 2024 in Panama stattfand. Auch zwei Delegierte aus Czernys Behörde hatten daran teilgenommen.

Der Kardinal sagte in seiner Videobotschaft, dass ?Umweltgerechtigkeit eng mit sozialer Gerechtigkeit verbunden ist“. Überall gehe Bergbau mit Umweltzerstörung einher, in vielen Regionen aber auch mit Vertreibung, Gewalt, verschlechterter Lebensqualität bis hin zum Entzug von Lebensgrundlagen für die lokale Bevölkerung.

Hier zum Hören:

?Der weltweite Druck auf den Mineralienabbau nimmt zu“

Aus Czernys Sicht zeichnet sich in diesem Punkt keine Entspannung ab, im Gegenteil. ?Der weltweite Druck auf den Mineralienabbau nimmt zu“, so der Kardinal. Als Ursachen nannte er den steigenden globalen Energieverbrauch ?einschließlich der Umstellung auf erneuerbare Energien, die Unterhaltungselektronik, Aufrüstung“ und andere Faktoren.

Czerny erinnerte vor diesem Hintergrund an den Aufruf von Papst Leo XIV., zu handeln angesichts der verschiedenen Konflikte, die die Welt bedrohen. Tatsächlich habe die katholische Kirche ?in einigen der komplexesten Konflikten der Welt eine grundlegende Rolle beim Friedensstiften gespielt und spielt sie weiterhin“, so der Kardinal. Bergbau-Konflikte zum Nachteil der lokalen Bevölkerung sieht Czerny dabei als besonders dringendes Aktionsfeld, da sie ?neue und komplexe Herausforderungen für die Erreichung eines nachhaltigen Friedens darstellen“.

?weitgehend übersehen, unterfinanziert und unzureichend analysiert“

Die diesbezügliche Friedensarbeit der katholischen Gemeinschaft werde aber ?weitgehend übersehen, unterfinanziert und unzureichend analysiert“, beklagte der Kardinal. Es fehle auch an Vernetzung. ?Friedensstifter der katholischen Kirche haben selten die Möglichkeit, Erfahrungen und bewährte Verfahren mit ihren Kollegen in anderen Ländern und mit der Wissenschaft zu vergleichen“. Die neuen katholischen Leitlinien könnten somit als Orientierungshilfe für das pastorale Handeln von Bischöfen und vielen Pastoralexperten dienen, aber damit nicht genug: ?Ich hoffe, sie können auch als Ausgangspunkt und Instrument der Inspiration, Zusammenarbeit und des gegenseitigen Lernens in Bezug auf die Herausforderungen der Friedensförderung, des Bergbaus, der ganzheitlichen menschlichen Entwicklung und der ganzheitlichen Ökologie dienen.“

?Die Missachtung von Gerechtigkeit und Frieden trifft vor allem die Ärmsten“

Czerny bezog sich auf die vor zehn Jahren erschienene wegweisende Enzyklika ?Laudato Si“ von Papst Franziskus, aber auch auf die jüngst veröffentlichte . Leo hatte darin ein mangelndes Bewusstsein dafür beklagt, ?dass die Zerstörung der Natur nicht alle gleichermaßen trifft: Die Missachtung von Gerechtigkeit und Frieden trifft vor allem die Ärmsten, die Ausgegrenzten und die Ausgeschlossenen. Emblematisch ist in diesem Zusammenhang das Leiden der indigenen Gemeinschaften.“

Die Online-Veranstaltung am Donnerstag wurde vom CELAM und dem ?Netzwerk Kirchen und Bergbau“ unterstützt. Einer CELAM-Mitteilung zufolge widmete es sich der Seelsorgearbeit und der Bewusstseinsbildung für die sozialen und ökologischen Folgen von Bergbau-Projekten.

(pm – gs)

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18. Juli 2025, 12:33