Afrikas Bisch?fe wollen ?glaubwürdige Hirten der Hoffnung“ sein
Françoise Niamien und Mario Galgano - Vatikanstadt
Vom 30. Juli bis zum 4. August 2025 findet in Kigali, der Hauptstadt Ruandas, die 20. Plenarversammlung des Symposiums der Bischofskonferenzen von Afrika und Madagaskar (SECAM) statt. Anlässlich dieses Treffens sprach Kardinal Fridolin Ambongo, Erzbischof von Kinshasa und Vorsitzender des SECAM, über die drängenden Herausforderungen für die Kirche in Afrika.
Das alle drei Jahre stattfindende Treffen fällt in das Jubiläumsjahr der afrikanischen Kirche und steht unter dem Motto: ?Christus, Quelle der Hoffnung, der Versöhnung und des Friedens“. Etwa 250 Teilnehmer aus den 54 afrikanischen Ländern sowie internationale Gäste werden erwartet.
Sicherheitspolitische Instabilität
Kardinal Ambongo sprach im Vorfeld über die politische und sicherheitspolitische Instabilität in vielen afrikanischen Regionen, die zu zahlreichen Toten und Vertriebenen führe. ?Heute sind viele Regionen Afrikas von Putschen, Konflikten, Terrorismus, Spannungen und Gewalt betroffen“, sagte der Kardinal. Als konkrete Beispiele nannte er die ?traurige Realität des Terrorismus in der Sahelzone, den Krieg im Osten der Demokratischen Republik Kongo sowie die Konflikte im Sudan und Südsudan“.
Diese Zustände führten zu ?allgemeinem menschlichem Leiden“ auf dem Kontinent, so Ambongo. Die afrikanischen Bischöfe wollten deshalb ein ?Zeichen der Hoffnung“ setzen. ?Für uns bedeutet Hirte-Sein im heutigen Afrika, glaubwürdige Zeugen der Hoffnung, der Versöhnung, des Friedens und der Entwicklung für dieses leidende Volk zu sein“, erklärte er. Ziel sei es, unter der Leitung des Heiligen Geistes eine gemeinsame, langfristige Vision zu entwickeln, die die kirchliche und gesellschaftliche Arbeit begleite.
Reflexion, Gemeinschaft und Entscheidungsfindung
Laut einem am 15. Juli veröffentlichten Kommuniqué des SECAM-Generalsekretariats soll die Versammlung in Kigali ein Moment der Reflexion, der Gemeinschaft und der Entscheidungsfindung sein. Geplant ist unter anderem die Vorstellung einer langfristigen Vision für die Jahre 2025 bis 2050. Diese Vision gliedert sich in zwölf zentrale Säulen, darunter Evangelisierung, familiäre Führung, Jugendengagement, Umweltschutz, digitale Mission und politische Verantwortung.
Ein weiterer Tagesordnungspunkt betrifft die pastorale Begleitung von Katholikinnen und Katholiken in kulturell komplexen Lebenswirklichkeiten – etwa im Hinblick auf polygame Ehen, ein Thema, das auch beim weltweiten Synodalen Prozess angesprochen wurde. Darüber hinaus soll über Fragen wie Regierungsführung, Gerechtigkeit, Frieden, interreligiösen Dialog, Klimawandel und Umweltschutz diskutiert werden.
Die Vollversammlung ist das wichtigste Treffen der katholischen Kirche in Afrika. Sie wurde 1969 anlässlich des historischen Besuchs von Papst Paul VI. gegründet und versteht sich als kontinentale Struktur zur Förderung der kirchlichen Gemeinschaft, Evangelisierung und spirituellen Stimme Afrikas. Die SECAM besteht aus acht regionalen Bischofskonferenzen und unterhält ein Verbindungsbüro bei der Afrikanischen Union in Addis Abeba.
(vatican news)
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