Vatikan: Jugendliche Forscher blicken in die Tiefen des Alls
Mario Galgano - Vatikanstadt
Die internationale Gruppe wurde mit einem feierlichen Abendessen in Castel Gandolfo, dem Sitz der Vatikanischen Sternwarte, empfangen. Am nächsten Morgen begann das vierwöchige wissenschaftliche Programm, das Vorlesungen von führenden Expertinnen und Experten, Projektarbeit, Exkursionen nach Florenz, Orvieto, Subiaco und Ostia Antica sowie praktische Datenanalysen umfasst.
Forschung mit Sinn – auch für die Zukunft der Wissenschaft
Eiichi Egami von der Universität Arizona, selbst Absolvent der Sommerschule von 1990 und heute Direktor des Programms, betonte in seiner Eröffnungsrede: ?Wir erleben gerade eine ganz besondere Ära der Astronomie. Revolutionäre Projekte wie das James-Webb-Teleskop kommen vielleicht ein- oder zweimal pro Jahrhundert vor.“ Egami hob hervor, dass es nicht nur um Wissensvermittlung gehe: ?Diese Sommerschule möchte Gemeinschaft fördern, Netzwerke knüpfen und die nächste Generation an Forschenden stärken.“
Der Schwerpunkt liegt auf vier Bereichen, in denen das JWST die Forschung maßgeblich verändert hat: Urlicht und Reionisation; Entstehung und Entwicklung von Galaxien; Sternengeburt und protoplanetare Systeme sowie Planetensysteme und Ursprung des Lebens.
Die praxisnahe Arbeit mit echten JWST-Daten steht dabei im Zentrum des Curriculums. Neben Egami unterrichten bekannte Namen wie P. Guy Consolmagno SJ, Direktor der Sternwarte, P. David Brown SJ (Dekanat), sowie Expertinnen und Experten aus Madrid, Caltech, Cambridge und der Schweiz.
Ein Projekt des Glaubens und der Wissenschaft
Seit 1986 organisiert die Vatikanische Sternwarte alle zwei Jahre diese internationale Akademie, die kostenlos angeboten wird – finanziert durch Spenden über die Vatican Observatory Foundation. Über 400 junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben das Programm bisher durchlaufen und prägen heute das Bild der modernen Astronomie mit.
Mit dabei sind dieses Jahr junge Menschen aus Ländern wie Indien, Brasilien, Deutschland, Südafrika, Marokko, Neuseeland, Polen, Argentinien, Kolumbien und Ägypten – eine beeindruckende Zusammensetzung, die der Internationalität der Kirche und der Universalität der Wissenschaft Rechnung trägt.
Weitere Informationen
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? Kontakt: director@specola.va / staff@specola.va.
(vatican news)
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