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Friedensdemo für die Ukraine Friedensdemo für die Ukraine  (AFP or licensors)

Ukraine-Bischof dankt Leo XIV. für diplomatische Initiative

Papst Leo XIV. setzt sich weiterhin mit Nachdruck für den Frieden in der Ukraine ein – jüngst sogar im Gespr?ch mit Wladimir Putin. Im Interview mit Radio Horeb ?u?ert sich Bischof Bohdan Dzyurakh dankbar für die Vermittlungsbemühungen des Papstes, warnt aber gleichzeitig vor ?unfairen Deals“ mit Russland.

Mario Galgano - Vatikanstadt

Während am Freitagvormittag im Vatikan eine längere Privataudienz zwischen Papst Leo XIV. und dem Apostolischen Nuntius in Kyiv, Erzbischof Visvaldas Kulbokas, stattfand – zu den Inhalten machte der Vatikan, wie in solchen Fällen üblich, keine weiteren Angaben –, wurde in Deutschland deutlich, wie sehr die katholische Kirche auf Frieden in der Ukraine hofft. In einem Interview mit dem katholischen Sender Radio Horeb sprach Bischof Bohdan Dzyurakh über die dramatische Lage in seinem Heimatland und die Bedeutung der Friedensbemühungen des neuen Papstes.

Dzyurakh ist Bischof der ukrainisch griechisch-katholischen Kirche und leitet die Apostolische Exarchie für die Ukrainer des byzantinischen Ritus in Deutschland und Skandinavien. Die Lage in der Ukraine sei weiterhin ?dramatisch“, sagte er. ?Jeden Tag werden Bombardierungen durchgeführt, vor allem in den grenznahen Regionen.“ In den vergangenen Tagen sei es zwar stellenweise etwas ruhiger gewesen – möglicherweise wegen erfolgreicher ukrainischer Drohnenangriffe auf russische Militäreinrichtungen – doch insgesamt bleibe die Gefahr groß.

Ukraine in der Nacht von Raketen- und Drohnenangriffen getroffen
Ukraine in der Nacht von Raketen- und Drohnenangriffen getroffen   (ANSA)
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?Wir sind offen für Verhandlungen – aber nicht um jeden Preis“

Besonders deutlich wurde Dzyurakh bei der Frage nach möglichen Friedensgesprächen mit Russland. Die Ukraine sei ?immer bereit zu Gesprächen“, betonte der Bischof. Doch echte Friedensverhandlungen setzten voraus, dass alle Beteiligten ein faires Interesse am Frieden hätten. ?Wenn man nur aus wirtschaftlichem oder politischem Eigeninteresse handelt und mit dem Aggressor Deals macht, dann wird man zum Komplizen – nicht zum Vermittler“, warnte er. Die Vorschläge der russischen Führung zum Frieden hält Dzyurakh für zynisch: ?Sie wollen nicht weniger als die Vernichtung unseres Volkes und Staates.“

Deshalb brauche es klare Prinzipien: ?Die freie Welt möchte mit uns Ukrainern einen gerechten, authentischen und nachhaltigen Frieden wiederherstellen – nicht einfach allen Wünschen des Aggressors nachgeben.“ Frieden sei nur dann möglich, wenn man sich dem Bösen widersetze und nicht in Resignation verfalle.

Ein von Drohnen beschossenes Haus in Kyiv
Ein von Drohnen beschossenes Haus in Kyiv   (ANSA)

?Papst Leo XIV. – der Papst des Friedens“

Besonders dankbar äußerte sich Dzyurakh über das Engagement von Papst Leo XIV. Dessen kürzliches Telefonat mit Wladimir Putin habe Hoffnung geweckt. ?Jeder Versuch, Frieden zu erlangen, ist wertvoll für uns, und wir sind sehr dankbar dafür“, sagte der Bischof. ?Unsere Leute in der Ukraine haben ihn spontan bereits den ?Papst des Friedens‘ genannt.“

Obwohl der Weg zu einem gerechten Frieden lang und schwierig sei, setzt Dzyurakh Vertrauen in die vatikanische Diplomatie. Es sei wichtig, dass ?die ersten Schritte gemacht werden – von allen Seiten“, so der Bischof. Der Papst sei dabei eine moralische Autorität, die weit über konfessionelle Grenzen hinaus anerkannt werde. Die kritischen Stimmen aus Russland – etwa jene des Außenministers Sergej Lawrow, der die Vermittlerrolle des Vatikans in Zweifel gezogen hatte – wies Dzyurakh entschieden zurück: ?Das ist keine Argumentation, das ist eine grobe und verantwortungslose Aussage.“ Russland brauche keine Beifallsklatscher, sondern klare Worte – auch von den Kirchen.

Beten für Frieden – auch für die Angreifer

Abschließend rief Dzyurakh zum Gebet auf. Inmitten des Krieges bleibe das Gebet ?die Quelle der Hoffnung“ und ?der Gnade Gottes“. Der Bischof betonte: ?Würden die Menschen wirklich beten, würden sie nie einen Krieg in ihrem Herzen tragen.“ Besonders rührend: Dzyurakh bat darum, auch für die Angreifer zu beten. ?Sie brauchen unsere Gebete, um zur Umkehr zu gelangen. Nur Gott hat Zugang zum menschlichen Herzen.“

(radio horeb/vatican news)

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06. Juni 2025, 13:19