Parolin bei Expo in Japan: Dank für Friedenseinsatz
Stefanie Stahlhofen - Vatikanstadt
An der Expo 2025, die noch bis 13. Oktober in Osaka stattfindet, beteiligt sich der Heilige Stuhl in Zusammenarbeit mit dem italienischen Pavillon. Der Ausstellungstitel lautet ?Die Schönheit bringt Hoffnung“. Damit greift er ein zentrales Motiv des aktuellen Heiligen Jahres der katholischen Kirche auf, das unter dem Motto ?Pilger der Hoffnung" steht.
Zum Thema Hoffnung aus dem Ausstellungstitel führte Kardinalstaatssekretär Parolin in seiner Rede vor Ort in Japan bei den Feierlichkeiten im Rahmen der Vatikan-Präsentation auf der Weltausstellung aus: ?Die Tugend der Hoffnung fördert den Sinn für Gemeinschaft und gegenseitige Verantwortung. Sie lädt uns ein, über die Äußerlichkeiten hinauszuschauen und an das Potenzial jedes Mannes und jeder Frau zu glauben, Situationen der Ungerechtigkeit und des Leidens zu verändern."
In einer Zeit, die von zahlreichen Konflikten und enormen globalen Herausforderungen geprägt ist, brauche es Hoffnung umso mehr: ?Nur in der Hoffnung finden wir ein Gegenmittel gegen die Angst und eine Ermutigung zu Engagement und Handeln. Auf sozialer Ebene ist die Hoffnung der Motor, der die Menschen dazu antreibt, sich in den Dienst ihrer Gemeinschaft zu stellen, während sie auf internationaler Ebene zu einem unerschütterlichen Engagement für Dialog und Zusammenarbeit aufruft, insbesondere dann, wenn Spannungen und Konflikte unüberwindbar scheinen. In einer so komplexen und vernetzten Welt wie der heutigen lädt uns die Hoffnung ein, das Gute, das möglich ist, nicht aus den Augen zu verlieren, an den Wandel zu glauben und mit Mut für eine gerechtere Zukunft für alle zu handeln", betonte der hochrangige Vatikan-Vertreter.
Hoffnung - und Schönheit
Auch auf das Zweite Thema des Vatikan-Beitrags zur Expo, die Schönheit, ging Parolin genauer ein. Es sei ?dringender denn je, die Schönheit zu schätzen, die in der menschlichen Gemeinschaft noch zu finden ist", so der Kardinal. Er meine damit nicht nur die Schönheit künstlerischen Ausdrucks: ?Es gibt auch eine ,soziale Schönheit`, die von Solidaritätsinitiativen, Freiwilligenprojekten, Entscheidungen für Versöhnung und Vergebung ausgeht. Wie viele Männer und Frauen des Guten setzen sich weiterhin für andere ein, in der Erziehung junger Menschen, in der Unterstützung der Armen, in der Versöhnung der durch Hass getrennten Menschen! Diese oft stillen und verborgenen Beispiele halten den Atem der Schönheit in unserer Welt lebendig: Sie bieten sich als fruchtbare Saat an, aus der unsere Gesellschaften und unsere Politik Kraft schöpfen können, um Projekte zu erneuern und Licht in die vielen dunklen Orte unserer modernen Welt zu bringen."
Der Kardinalstaatssekretär zitierte in seiner Rede bei der Expo auch den am Ostermontag verstorbenen zum Thema Schönheit: ?Wenn jemand nicht lernt innezuhalten, um das Schöne wahrzunehmen und zu würdigen, ist es nicht verwunderlich, dass sich für ihn alles in einen Gegenstand verwandelt, den er gebrauchen oder skrupellos missbrauchen kann."
Mehr als 80 Jahre diplomatische Beziehungen
In seiner Rede lobte Kardinal Parolin zudem die guten und langen diplomatischen Beziehungen zwischen Japan und dem Heiligen Stuhl, die vor mehr als 80 Jahren offiziell aufgenommen wurden. Er erinnerte außerdem an das Jahr 1555, als mit Bernhard von Kagoshima erstmals ein japanischer Katholik von einem Papst - es war damals Paul IV. - empfangen wurde. Parolin äußerte die Hoffnung, dass die guten Beziehungen in Zukunft noch weiter vertieft würden. Die katholische Kirche vor Ort und die japanische Gesellschaft arbeiteten besonders in den Bereichen Bildung, Gesundheitswesen und Sozialhilfe zusammen.
Gedenken an Atombombenabwurf - Bestärkung im Friedenswunsch
Auch an den 80. Jahrestag des Atombombenabwurfs auf Hiroshima und Nagasaki erinnerte der Vatikandiplomat in Osaka. Der Atombobenwabwurf sei ?ein Ereignis, das die Geschichte dieses Landes geprägt und gleichzeitig sein unerschütterliches Engagement für den Frieden weiter geformt hat."
Parolin beendete seine Rede an diesem Sonntag bei der Expo in Osaka im Rahmen der Vatikan-Präsentation auf der Weltausstellung mit einem
Parolin bis Dienstag in Osaka
Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin feierte nach seiner Teilnahme an den Feierlichkeiten der Expo mit den katholischen Bischöfen Japans eine Messe zum Hochfest der Apostel Petrus und Paulus an diesem Sonntag. Am Montag, dem 30. Juni, will er eine weitere Eucharistiefeier in der Kathedrale von Tokio leiten. Im Anschluss daran sind Begegnungen mit führenden Persönlichkeiten des Landes vorgesehen: ein Treffen mit Premierminister Ishiba Shigeru sowie mit Prinzessin Tomonito von Mikasa. Den Abschluss der Reise bildet am Dienstag, dem 1. Juli, eine Audienz bei Kronprinz Fumihito von Akishino.
(vatican news - sst)
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