Parolin: ?Wir hoffen auf Frieden“ in der Ukraine - Niz?a k?nnte ?erste Papstreise“ sein
von Salvatore Cernuzio und Birgit Pottler– Vatikanstadt
Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, antwortete – zum ersten Mal nach dem Konklave – auf Fragen von Journalisten am Rande eines Fachkongresses an der Gregoriana mit dem Titel ?Toward a Theology of Hope for and from Ukraine“. ?Wir hoffen immer, dass es Anzeichen für Frieden gibt“, sagte Parolin im Bezug auf die Gespräche, bei denen zum ersten Mal der Präsident der Ukraine, Wolodymyr Selenskyj, gemeinsam mit einer hochrangigen, offiziellen Delegation aus Russland an einem Tisch sitzen könnte.
?Wir freuen uns, dass endlich die Möglichkeit für ein direktes Treffen besteht. Wir hoffen, dass dort die bestehenden Knoten gelöst werden und wirklich ein Friedensweg eingeleitet wird.“ Laut Parolin sei es ?noch zu früh“, um zu sagen, was genau passieren werde. Die Hoffnung sei, dass Istanbul ?ein ernsthafter Ausgangspunkt“ sei, um den Krieg zu beenden.
Zu früh, über eine Reise des Papstes nach Kiew nachzudenken
?Zu früh“, so Parolin, sei es auch, eine mögliche Reise von Papst Leo XIV. in die Ukraine zu erwägen, als Antwort auf die Einladung von Präsident Zelensky während des Telefonats der beiden am Montagvormittag. Der Papst werde weiterhin, ?wie schon mehrmals zu Beginn seines Pontifikats den Appell zum Ende des Krieges wiederholen“, versicherte der Kardinal. ?Wir bleiben immer bereit, auch Räume dafür anzubieten“, fügte Parolin hinzu. Über eine Vermittlung zu sprechen, ?sei übertrieben, aber zumindest in Bezug auf gute Dienste, die Erleichterung eines Treffens.“ Gleichzeitig wolle man ?nicht in andere laufende Initiativen eingreifen“.
Die Verfahren für die Rückführung der entführten Kinder laufen
Der Heilige Stuhl versuche ?die Parteien eher einander näher zu bringen, statt neue Spaltungen zu schaffen“, so der Staatssekretär, . Er versicherte, dass das ?Verfahren“ zur Rückführung nach Russland verschleppter Kinder weiterhin ?aktiv“ sei und bereits zur Rückführung einiger ukrainischer Kinder geführt habe. Es gehe dabei hauptsächlich um ?Namensmeldungen über die Nuntiaturen, dann vor Ort durchgeführte Überprüfungen und Antworten“. Die Zahl dieser Kinder sei ?sehr umstritten“, aber das Wichtige sei, dass ?sie nach und nach in ihre Familien, in ihre Häuser, zu ihren Liebsten zurückkehren“.
Das Verfahren war von Kardinal Matteo Zuppi angestoßen worden. Papst Franziskus hatte den Vorsitzenden der Italienischen Bischofskonferenz mit einer besonderen Friedensmission für die betraut, um im Ukraine-Konflikt vor allem bei humanitären Fragen zu vermitteln.
Den Konflikt in Gaza beenden
Auch im Hinblick auf den Nahen Osten werden nach den Worten des Kardinalstaatssekretärs der Papst und der Heilige Stuhl den von Papst Franziskus eingeschlagenen Weg weitergehen und den Appell wiederholen – ?den Konflikt in Gaza zu beenden, die Freilassung der Geiseln zu erreichen“ und ?humanitäre Hilfe für Gaza bereitzustellen“. Zu diesen Punkten habe es während Kardinalsversammlungen vor dem Konklave einen ?starken Aufruf zu einem ernsthaften Eingreifen“ gegeben, verbunden mit der ?Besorgnis, dass der Nahe Osten von Christen leer wird“: ?Deshalb müssen Antworten auf dieses große Problem gefunden werden.“
Leo XIV., ?ein Mann des Friedens, der den Frieden will“
Zu den ersten Reaktionen auf den neuen Papst sagte Parolin: ?Er hat sich auf eine sehr ruhige Weise präsentiert. Er ist ein Mann des Friedens, der den Frieden will und diesen durch die Brücken, die er in seinen ersten Worten an die Gläubigen angesprochen hat, bauen wird.“
Mögliche Reise nach Nizäa
Abschließend antwortete der Kardinal auf die Frage, wo die erste Reise von Papst Leo stattfinden könnte: ?Ich denke an Nizäa“, sagte er. ?Es ist ein wichtiger Moment für die katholische Kirche, ein wichtiger Moment für die Ökumene. Es war sicher vorgesehen, dass Papst Franziskus dorthin reisen würde. Ich nehme an, dass Papst Leo denselben Weg einschlagen wird.“
Das Konzil von Nizäa fand im Jahr 325 statt. Nizäa, das heutige Iznik, liegt rund zwei Autostunden südlich von Istanbul. Das Konzil von Nizäa war das erste ökumenische Konzil der Kirche. Es wird von der katholischen Kirche, den verschiedenen orthodoxen Kirchen sowie anderen christlichen Gemeinschaften anerkannt, welche die Gültigkeit der frühen Konzilien akzeptieren.
(vatican news, leicht überarbeitet am 15.05.2025)
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