10. Generalkongregation: Alle Papstwähler in Rom
Zwei Tage vor der Papstwahl sind nun alle wahlberechtigten Kardinäle in Rom eingetroffen. Die Arbeiten in der Sixtinischen Kappelle, dem Ort der Papstwahl, seien weitgehend abgeschlossen, wie Vatikansprecher Matteo Bruni am Montagmittag beim Pressebriefing bekanntgab.
Die zehnte Generalkongregation der Kardinäle habe sich mit den Themen Kirchenrecht und Rolle des Staates Vatikanstadt, dem missionarischen Charakter der Kirche und der Rolle der Caritas bei der Verteidigung der Armen befasst. Zudem sei es um Herausforderungen bei der Glaubensweitergabe, um Berufungen, Familie und Kindererziehung sowie die Bewahrung der Schöpfung gegangen. Weiteres Thema sei die Rolle der Frauen in der Kirche im Zusammenhang mit Synodalität gewesen. Auch habe man über Krieg und die „zersplitterte Welt“ gesprochen. Sorge hätten die Kardinäle über Spaltungen in der Kirche geäußert.
Suche nach einem „volksnahen Hirten“
Mit Blick auf einen neuen Papst merkte Bruni an, dass viele „einen volksnahen Hirten“ erwarteten. Es sei auf die Konzilsdokumente verwiesen worden, insbesondere auf „Dei Verbum“, denn das Wort Gottes sei „Nahrung für das Volk Gottes“.
Mit Blick auf die Feier der Eucharistie sei betont worden, dass man „das Sakrament Christi in den Armen nicht vergessen“ dürfe. Auch sei das Evangelium als Aufruf zur Verantwortung für die heutige Welt beschrieben worden. Mit Blick auf die Zeit der Corona-Pandemie sei das Gebet als eine „offene Tür der Hoffnung in der Angst“ geschildert worden.
Die Wähler können schon am Dienstagmorgen ihr Zimmer beziehen
Insgesamt wurden 26 Reden gehalten, 179 Kardinäle nahmen teil, darunter 132 wahlberechtigte Kardinäle. Damit hat nur ein Papstwähler nicht an der Generalkongregation vom Montag teilgenommen. Begonnen hat die Generalkongregation um 9 Uhr mit einem Gebet. Um das Kennenlernen zu erleichtern, können die Papstwähler eine Zusammenstellung von Biografien der Kardinäle nutzen, die sie in gedruckter Form erhalten haben.
Die Kardinäle hätten die Anwesenheit der vielen Journalisten hervorgehoben, referierte Vatikansprecher Bruni weiter. Mit Blick auf die Unterkünfte der Kardinäle wurde mitgeteilt, dass alle Papstwähler in der Casa Santa Marta und dem älteren anliegenden „Santa Marta“-Gebäude untergebracht würden, die Herrichtung der Unterkünfte sei weitgehend abgeschlossen. Kardinalkämmerer Kevin Farrell habe am Samstagnachmittag bereits die Zimmer mittels Auslosung zugeteilt, die auf Wunsch bereits am Dienstagmorgen beziehbar seien.
Fortbewegung im geschützten Bereich
Es würden Vorkehrungen getroffen, damit alle Kardinäle, die sich zu Wort melden wollten, dies auch tun könnten, hob der Vatikansprecher weiter hervor. Während der Papstwahl würden sie gebeten, ihre Handys in ihren Unterkünften im Vatikan zu lassen. Weder dort noch in der Sixtinischen Kapelle werde es eine Verbindung geben. Mit Blick auf die Bewegungsfreiheit der Kardinäle sagte Bruno, sie könnten nach Belieben von Santa Marta zur Sixtina gehen, auch zu Fuß, allerdings „auf einem geschützten Weg“. Der Bereich, in dem sich die Kardinäle bewegen werden, sei mit Siegeln versehen.
Mit Blick auf den weiteren Ablauf gab Bruni bekannt, dass am Dienstag vor dem Konklave nur morgens ein Kardinalstreffen stattfinden werde. Zur Generalkongregation vom Montagnachmittag gebe es an diesem Montagabend gegen 20 Uhr genauere Infos.
Journalisten würden die Sixtinische Kapelle nicht besuchen können, so der Sprecher weiter. Die Gendarmerie habe sie bereits gesichert. Es seien jedoch Bilder veröffentlicht worden, die die Herrichtung des Ortes der Papstwahl zeigten.
Den Eid aller Verantwortlichen und Mitarbeiter des Konklaves, der an diesem Montag ab 17.30 Uhr in der Paulskapelle im Vatikan stattfindet, werden nach Brunis Angaben Geistliche wie Laien, darunter auch Frauen, ablegen.
(vatican news – pr)
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