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Papst Franziskus ist am Ostermontag mit 88 Jahren im Vatikan verstorben Papst Franziskus ist am Ostermontag mit 88 Jahren im Vatikan verstorben 

Wie wird Papst Franziskus beerdigt?

Erst im April 2024 hatte Papst Franziskus den Ritus für Papstbeerdigungen ge?ndert und vereinfacht. Dieser Ritus findet jetzt auch für sein Begr?bnis erstmals Anwendung. Seine letzte Ruhest?tte findet Franziskus in der r?mischen Basilika Santa Maria Maggiore, seiner erkl?rten Lieblingskirche in der Ewigen Stadt.

Christine Seuss - Vatikanstadt

Mit der Neuausgabe des ?Ordo Exsequiarum Romani Pontificis“, das Papst Franziskus am 29. April 2024 formell genehmigt hatte und das im November desselben Jahres in gedruckter Form erschienen ist, wird seine Beerdigung im Vergleich zu derjenigen früherer Päpste einige neue Züge aufweisen. So fand beispielsweise die offizielle Feststellung seines Todes nicht in seiner Wohnung im vatikanischen Gästehaus ?Casa Santa Marta“ statt, sondern in der Kapelle des Gästehauses, in der er vor allem zu Beginn seines Pontifikates täglich die Messe mit Gästen zelebriert hatte. 

Sein Leichnam wurde dann sofort im offenen Sarg aufgebahrt. In der Zwischenzeit machten sich alle Kardinäle des Kardinalskollegiums bereits auf den Weg nach Rom, um weitere Vorkehrungen für die Beerdigung und die anschließende Papstwahl zu treffen. Eine der ersten Entscheidungen der zusammengerufenen Kardinäle betraf den Zeitpunkt, zu dem der Sarg mit dem verstorbenen Papst in den Petersdom überführt werden soll, wo die Gläubigen dann Abschied nehmen können. Dies sollte am Mittwoch, 23. April 2025, ab 9 Uhr geschehen.

Der neue Ordo Exsequiarum Romani Pontificis
Der neue Ordo Exsequiarum Romani Pontificis

Außerdem sollen sie ?alle Vorbereitungen treffen, die für die Trauerfeierlichkeiten des verstorbenen Papstes“, also die Beerdigung und die sogenannten ?Novendialen“ während neun aufeinanderfolgender Tage, notwendig sind. Weiter geht aus der von J Universi Dominici Gregis hervor, dass - wenn keine besonderen Gründe vorliegen, die dagegen sprechen – ?die Bestattung zwischen dem vierten und dem sechsten Tag nach dem Tode stattfindet“. Wie wir mittlerweile wissen, wurde auch diese Vorgabe durch die Generalkongregation der Kardinäle berücksichtigt, da Franziskus am Samstag, 26. April 2025, beigesetzt werden wird.

Anders als bei seinen Vorgängern wird Franziskus nicht mehr in den traditionellen drei Särgen aus Zypresse, Blei und Eiche beerdigt, sondern nur noch in einem Sarg. Wie genau die Überführung des Leichnams von Papst Franziskus aus dem Vatikan in die einige Kilometer entfernte Basilika Santa Maria Maggiore aussehen wird, ist noch nicht vollständig klar. Allerdings ist zu erwarten, dass wie schon bei früheren Überführungen verstorbener Päpste zahlreiche Menschen die Straßen säumen werden, um einen letzten Blick auf den Sarg zu werfen, bevor der Verstorbene in der Nähe der von ihm besonders verehrten Marienikone Salus Populi Romani in einer Nische in der Basilika Santa Maria Maggiore seine Ruhestätte finden wird.

Abschied nehmen am offenen Sarg

Genauere Anleitungen dafür, wie die Todesfeststellung und Beerdigung von Franziskus und seiner Nachfolger ablaufen sollten, gibt das eingangs angesprochene liturgische Buch, das eine Neuauflage der 1998 vom hl. Johannes Paul II. approbierten und 2000 veröffentlichten ?Editio typica“ des ?Ordo Exsequiarum Romani Pontificis“ ist. Sie wurde bei seiner eigenen Beerdigung im Jahr 2005 und, mit Anpassungen, bei der des emeritierten Papstes Benedikt XVI. im Jahr 2023 verwendet. Auch die durch Papst Franziskus verfügten Neuerungen könnten durch kommende Päpste wieder geändert werden.

Erzbischof Diego Ravelli, der Verantwortliche für die liturgischen Feiern der Päpste, hatte bei dessen Veröffentlichung erklärt, dass eine zweite Auflage vor allem deshalb notwendig wurde, weil Papst Franziskus – wie er selbst auch mehrfach öffentlich gesagt hatte – darum gebeten habe, einige Riten zu vereinfachen und anzupassen: ?Der erneuerte Ritus sollte außerdem noch deutlicher betonen, dass das Begräbnis des Papstes das eines Hirten und Jüngers Christi ist und nicht das eines mächtigen Mannes dieser Welt“, so Ravelli, dem im Rahmen der Liturgie des Begräbnisses auch die Aufgabe zukommt, das Gesicht des Verstorbenen mit einem Tuch aus weißer Seide zu bedecken, einen Beutel mit Münzen bereit zu halten, die während des Pontifikates geprägt worden sind und den notariellen Akt zum Leben und Wirken des verstorbenen Papstes zu verlesen. Ein Exemplar davon wird in einer Metallkartusche verschlossen und – mit dem Siegel des Büros für die Liturgischen Feiern des Papstes versehen – in den Sarg gelegt, während das andere in dem entsprechenden Archiv verbleibt.

?Riten vereinfachen“

Um dem Wunsch des Papstes nach einer schlankeren Zeremonie für das Begräbnis zu entsprechen, hat das vatikanische Amt für die liturgischen Feiern unter Hinzuziehung verschiedener Experten eine gründliche Überarbeitung des gesamten Buches vorgenommen. Dabei wurden die Sprache, die liturgischen Texte und die einzelnen Riten behutsam erneuert, um das gesamte Ritual an die neue Konstitution ?“ anzupassen, also an die Kurienreform von Papst Franziskus vom März 2022. Bei dieser Reform wurde zwar das Amt des Camerlengo beibehalten (der ?Kardinal-Kämmerer“, die Amtsgeschäfte während der Sedisvakanz übernimmt, Anm.), aber die sogenannte Apostolische Kammer (die traditionell befugt war, während einer Sedisvakanz die Päpstlichen Güter zu verwalten, und auch bei Feststellung des Todes hinzuzuziehen war, Anm.) abgeschafft.

Die klassischen drei ?Stationen“

Beibehalten werden auch im erneuerten Ritus die drei klassischen ?Stationen“: die an der Wohnstätte des Verstorbenen, die im Petersdom und die am Ort der Beerdigung. ?Allerdings“, so Erzbischof Ravelli in unserem damaligen Interview weiter, ?wurden die innere Struktur der Stationen und die Texte im Licht der Erfahrungen mit den Begräbnisgottesdiensten von Johannes Paul II. und Benedikt XVI., der aktuellen theologischen und kirchlichen Sensibilität und der kürzlich erneuerten liturgischen Bücher überarbeitet.“

Zu den wichtigsten Änderungen gehört die Vereinfachung der päpstlichen Titel: Die in der dritten Ausgabe des ?Missale Romanum“ (2008) verwendete Terminologie wurde wieder aufgenommen, also die Bezeichnungen Papa, Episcopus [Romæ] und Pastor (Papst, römischer Bischof und Hirte), während ansonsten etwa in den Rubriken der Ausdruck Romanus Pontifex gewählt wurde, in Übereinstimmung mit dem Titel des liturgischen Buches. In der italienischen Übersetzung wurde das Vokabular einem 2010 von der italienischen Bischofskonferenz herausgegebenen Ritenbuch angepasst. Auch wurden einige rituelle Elemente, die schwer zu koordinieren waren oder heutzutage als unpassend angesehen werden, überarbeitet oder gestrichen.

Ritus der Beisetzung wird ?erheblich gestrafft“

Schauen wir uns nun die drei sogenannten ?Stationen“ näher an. Die erste ?Station“ ist ?das Haus des Verstorbenen“: Hier sticht vor allem die Neuerung hervor, dass der Tod des Papstes in seiner Privatkapelle statt in seinem Zimmer festgestellt wird und dass der Leichnam in einem einzigen Holzsarg (statt der bisherigen drei) sowie einem inneren Zinksarg aufgebahrt wird. Die zweite ?Station“ ist der Petersdom; eine bislang vorgesehene Überführung in den Apostolischen Palast wurde ersatzlos gestrichen. Im Petersdom nun entfällt der Schritt, den Leichnam in den Sarg zu legen, denn dies wurde ja bereits gleich nach der Feststellung des Todes vorgenommen. Was bleibt, ist die Schließung des Sargs am Abend vor der Beerdigungsmesse, unter Beigabe der oben erwähnten rituellen Gegenstände. Damit besteht die zweite ?Station“ mit dem Titel ?in der Vatikanbasilika“ also aus folgenden Elementen: die Überführung zum Petersdom, das Schließen des Sarges und die Totenmesse.

Auch künftig werden die Gläubigen also in St. Peter vom verstorbenen Papst Abschied nehmen können. Allerdings wird der Leichnam des Verstorbenen künftig direkt im Sarg und nicht mehr auf einem erhöhten Katafalk ausgestellt; außerdem wird der päpstliche Bischofsstab gemäß den Bestimmungen des ?Cæremoniale Episcoporum“ für bischöfliche Begräbnisfeiern in den Bistümern während dieser Ausstellung nicht neben den Sarg gelegt.

Bestattung außerhalb des Petersdoms möglich

Die dritte ?Station“ ?am Begräbnisort“ schließlich umfasst die Überführung des Sarges in die Gruft und die Beisetzung: ?Diese Station“, erklärt Ravelli, ?wurde erheblich gestrafft, da das Verschließen des Zypressensarges durch einen zweiten aus Blei und einen dritten aus Eiche oder anderem Holz entfallen“. Ein weiteres neues Element besteht in der Einführung von Angaben für eine mögliche Bestattung an einem anderen Ort als der Vatikanbasilika bzw. den Grotten von St. Peter. Papst Franziskus hat bereits wissen lassen, dass er sich eine Beisetzung in der Basilika Santa Maria Maggiore wünscht; in seinem Fall werden diese Regelungen also greifen. Natürlich wird Papst Franziskus nicht der erste Papst sein, der außerhalb der Mauern des Petersdoms beigesetzt wird. Allein in der Basilika Santa Maria Maggiore wurden bereits sieben andere Päpste beigesetzt.

Gründliche Überarbeitung der Texte

In der neuen Ausgabe des ?Ordo Exsequiarum Romani Pontificis“ wurde eine gründliche Überarbeitung der rubrizierten, der Gebets- und der biblischen Texte vorgenommen. Insbesondere mussten die lateinischen Gebete an die dritte typische Ausgabe des ?Missale Romanum“ von 2008 und die biblische Übersetzung der ?Nova Vulgata“ angepasst werden, während die italienische Übersetzung an die dritte Ausgabe des Römischen Messbuchs von 2020 und das seit 2008 geltende Lektionar angepasst wurde.

Die ?Novendialen“

Ein viertes und letztes Kapitel des liturgischen Buches ist den Bestimmungen für die sogenannten ?Novendialen“ gewidmet, also den Messen zum Gedenken an den verstorbenen Papst, die an neun aufeinanderfolgenden Tagen, beginnend mit der Exequienmesse, gefeiert werden. Vier – und nicht mehr drei – mögliche Gebetsformeln sind in das Ritual aufgenommen worden, da hier alle vom ?Missale Romanum“ für den verstorbenen Papst und den verstorbenen Diözesanbischof angebotenen Gebete übernommen wurden. Im Gegensatz zur vorherigen Ausgabe wird von den Texten des Lektionars abgesehen, stattdessen werden nur die biblischen Angaben aufgeführt.

(vatican news)

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23. April 2025, 09:33