Vatikansplitter vom Samstag: Abschied von Franziskus
Zum Requiem für Papst Franziskus sind bis kurz nach 10 Uhr über 200.000 Menschen an den Petersplatz gekommen. Wie die Autoritäten mitteilten, sei der Platz nach Erreichen der Kapazitätsgrenze von 50.000 Teilnehmern geschlossen worden, die weiteren Trauergäste standen an der Via Concilazione und an den umliegenden Straßen, wo die Zeremonie über Großbildschirme verfolgt werden konnte. Weitere Menschen strömten nach, gegen Ende der Feier wurde die Gesamtzahl von 250.000 Trauergästen bekannt gebeben. Der Verkehr in der römischen Hauptstadt war praktisch lahmgelegt, auch Busse fuhren keine, um das Stadtzentrum zu entlasten. Bereits in den Tagen davor hatten 250.000 Menschen dem Papst im Petersdom die letzte Ehre erwiesen.
Über 150 offizielle Delegationen nahmen an der Feier teil, darunter zahlreiche Staats- und Regierungschefs sowie Vertreter der Weltreligionen. Unter anderem sah man auch den kanadischen Indianer-Chief Wilton Littlechild, „Goldener Adler“ in der Sprache der Cree, der beim Besuch des Papstes in seinem Land bei allen Feiern zugegen war und anschließend die „Worte der Heilung“ gewürdigt hatte, die Franziskus bei dieser denkwürdigen Reise gesprochen hatte.
Direkt nach dem Requiem wurde der Papst feierlich zur von ihm besonders geliebten Basilika Santa Maria Maggiore überführt, wo er auf seinen Wunsch hin in unmittelbarer Nähe des Gnadenbildes Salus Populi Romani beigesetzt wird. Empfangen wurde er auf den Stufen der Marienbasilika durch eine Gruppe von etwa 40 Menschen, jeder mit einer weißen Rose in der Hand, Arme, Obdachlose, Häftlinge, Transgender und Migranten – also diejenigen, für die Franziskus in besonderer Weise wie ein „Vater“ gewesen ist. 150.000 Menschen säumten die Straßen zwischen dem Vatikan und der Basilika.
Am Rand der Trauerfeierlichkeiten bot sich auch die Gelegenheit zu einem informellen Austausch zwischen den Gästen. Um die Welt ging ein Foto, das US-Präsident Trump und den ukrainischen Präsidenten Selenskyj zeigt, wie sie sich auf schnell herbeigeschafften Stühlen im Petersdom gegenüber sitzen.
An der Marienbasilika Santa Maria Maggiore wurde auch an diesem Freitagabend der Rosenkranz im Gedenken an den verstorbenen Papst gebetet. An diesem vierten Abend leitete Kardinal Pierbattista Pizzaballa die Andacht. Auch am Samstagabend wird auf dem Vorplatz der Basilika, in der zu diesem Zeitpunkt bereits die Grablege von Franziskus stattgefunden haben wird, der Rosenkranz gebetet, die Leitung übernimmt zu diesem Termin Kardinal Rolandas Makrickas, der Erzpriester-Koadiutor der Basilika.
Schon ab Sonntag, den 27. April, können Gläubige die letzte Ruhestätte von Papst Franziskus in der Basilika Santa Maria Maggiore besuchen - die Kirche öffnet um 7 Uhr. Das teilte der Vatikan am Donnerstag mit. Das schlichte Erdgrab befindet sich im linken Seitenschiff der Basilika neben der Kapelle mit der Ikone „Salus Populi Romani“, die Franziskus als Papst mehr als 120 Mal aufgesucht hat. Beigesetzt wurde der Pontifex dort am Samstag. Auf der Grabplatte steht ohne jeden Zusatz die Inschrift „Franciscus" in Großbuchstaben, darüber ist eine vergrößerte Nachbildung seines silbernen Brustkreuzes angebracht.
Am Sonntag, 27. April 2025, dem 2. Tag der neuntägigen Trauerzeit, die mit dem Begräbnis eines Papstes beginnt, wird Kardinal Pietro Parolin am Vormittag ab 10.20 Uhr eine Gedenkmesse für Franziskus auf dem Petersplatz leiten. Auch die weiteren Messen, die im Rahmen der Novendialen, der neuntägigen traditionellen Trauerzeit ab der Papstbeerdingung, gefeiert werden, übertragen wir live und mit deutschem Kommentar. Die Messen finden ab Montag bis einschließlich kommenden Sonntag jeweils um 17 Uhr im Petersdom statt; geleitet werden sie durch wechselnde Kurienkardinäle.
Die in Rom versammelten Kardinäle werden sich am Sonntagnachmittag zum Grab von Franziskus begegeben, um dort ab 16 Uhr die Vesper zu feiern. Wir übertragen live und mit deutschem Kommentar ab 15.50 Uhr über die Webseite www.vaticannews.de. Man kann uns auch über und , beziehungsweise über mehrere TV- und Radiosender aus dem deutschen Sprachraum verfolgen, die unsere Übertragungen übernehmen: unter anderen sind dies EWTN und K-TV, Radio Horeb und das Kölner Domradio. Die Feier in der Basilika Santa Maria Maggiore steht allen Gläubigen offen, solange Plätze zur Verfügung stehen.
(vatican news - cs)
Aktualisiert um 17 Uhr
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.