Heilig-Jahr-Pilger aus Sachsen dankt Gott für seine Arbeit als Arzt
?Ich bin jetzt das Wochenende hier, gerade weil ich eine gewisse Dankbarkeit verspüre, dass ich jeden Tag Menschen mit meiner Arbeit helfen kann und darf.“ Für ihn sei es ein großes Privileg, so der Mediziner, ?dass ich den Auftrag, den wir von Jesus bekommen haben, eben den Menschen zu dienen, unseren Nächsten so zu lieben wie uns selbst, dass ich das quasi jeden Tag aufs Neue tun kann.“
Bereits den Jakobsweg sei er gemeinsam mit seiner Mutter und seinem Bruder gegangen – zu Fuß, über mehrere Etappen. ?Gleichzeitig ist es hier eine ganz besondere Möglichkeit, das, was man so im täglichen Gebet hat, hier in einer ganz anderen Art und Weise zu erleben, Dankbarkeit auszudrücken, Buße zu tun und um Hoffnung zu bitten.“
?Ich verspüre Dankbarkeit, dass ich jeden Tag Menschen mit meiner Arbeit helfen kann und darf“, so Alexander Darbinjan. Er empfinde es als ein großes Privileg, im Sinne des christlichen Liebesgebots zu handeln. ?Ich versuche wirklich bei jedem Patienten auch quasi Gottes Ebenbild in diesen Menschen zu sehen.“ Dabei gehe es nicht nur um medizinische Hilfe, sondern auch um das persönliche Gespräch. Trotz der begrenzten Zeit, die das deutsche Gesundheitssystem oft nur zulasse, wolle er sich jedem Patienten zuwenden.
Ein kranker Papst, der vertraut
Papst Franziskus, selbst gesundheitlich angeschlagen, wird die Messe zum Jubiläum der Kranken und der Welt des Gesundheitswesens am Sonntag im Petersdom nicht persönlich zelebrieren können. Trotzdem sei die Pilgerreise für ihn bedeutend, so der deutsche Arzt, der das letzte Mal vor 20 Jahren in Rom war. ?Ich habe jetzt auch vor kurzem seine Biografie gelesen. In seinem Buch beschreibt er, finde ich, sehr gut, wie er auch mit seinen bisherigen Erkrankungen umgegangen ist. Und ich denke, das macht auch Mut, einfach zu wissen: Er begibt sich auch voll in Gottes Hand, auch mit seiner Erkrankung und vertraut darauf, dass es genauso richtig ist, wie es ist.“
Darbinjan, verheiratet, drei Kinder, hat sich diesmal allein nach Rom auf den Weg gemacht, ohne seine Familie. ?Ich hätte sie gerne mitgenommen und sie hätten sich sicherlich auch gefreut, hier bei diesem schönen Wetter in Rom mit mir zu erleben. Was jetzt das Glaubensleben bei uns in der Familie angeht, da bin ich eher der Vorreiter oder der Außenseiter, wie man es nimmt…! Ich bin derjenige, der täglich im Gebet ist, der den Rosenkranz betet.“ Für ihn sei klar gewesen, dass er diese Reise auch als persönliche Glaubenszeit allein unternehmen wolle – und dennoch sei er in Gedanken eng mit Frau und Kindern verbunden. ?Und natürlich auch nicht nur mit meiner Familie, auch mit meinen Arbeitskollegen, für auch meine Patienten und am Ende eigentlich für alle Menschen.“
Im mitteldeutschen Bautzen sei es nicht immer einfach, mit einem offenen christlichen Selbstverständnis im Arbeitsleben zu stehen, räumt Darbinjan ein. Trotzdem gebe es immer wieder Lichtblicke. ?Die Christen finden sich“, sagt er. Auch unter den Kollegen gebe es Menschen, mit denen er sich über den Glauben austauschen könne – etwa einer aus der rumänisch-orthodoxen Kirche. Und manchmal komme das Glaubensthema sogar mit Kranken zur Sprache. ?Ich hatte jetzt letzte Woche eine ältere Dame, die hat mir einfach gesagt: Gott sei es Ihnen gedankt. Und da freue ich mich von Herzen.“
(vatican news – gs)
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