UNO/Ukraine: Heiliger Stuhl fordert Ende des Konflikts
Erzbischof Paul Richard Gallagher, vatikanischer Sekretär für internationale Beziehungen und Organisationen, übermittelte die Botschaft und Sorge des Heiligen Stuhls bei der 1509. Sitzung der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in Wien. In einer Videobotschaft prangerte der Erzbischof die „tragischen humanitären Folgen“ dieser drei Jahre des Konflikts an, die neben Toten und Verletzten „erhebliche Schäden an kritischer Infrastruktur und Umweltzerstörung“ verursacht haben und die Krise weiter verschärfen.
Gallagher bekräftigte das Engagement des Heiligen Stuhls, die Rückführung von Kindern zu erleichtern, und forderte zugleich die Freilassung von Gefangenen, insbesondere schwer verletzter Soldaten und Zivilisten. „Krieg ist eine immense Tragödie. Es ist die Verneinung der Menschlichkeit“, sagte er im Video und wiederholte die Worte, die Papst Franziskus oft ausgesprochen hat: „Vergessen wir nicht: Krieg ist immer eine Niederlage, immer“.
Gerechte und dauerhafte Lösung
In diesem Sinne ruft der Heilige Stuhl die OSZE als „Schlüsseleinstitution bei der Verfolgung einer gerechten und dauerhaften Lösung, basierend auf internationalem Recht und unter Einbeziehung aller Konfliktparteien“, auf. „Die Wiederherstellung und Aufrechterhaltung des Friedens, der Sicherheit und harmonischer Beziehungen zwischen den teilnehmenden Staaten muss eine vorrangige Aufgabe“ der Organisation bleiben, die, so der Erzbischof, ein „Versagen“ gezeigt hat, „zuerst beim Verhindern des Ausbruchs des Krieges und dann beim Ermöglichen einer diplomatischen Lösung des Konflikts in der Ukraine“. Dieses Versagen, so der Erzbischof, „spiegelt teilweise den unzureichenden politischen Willen der teilnehmenden Staaten wider“. Es sei jedoch „nie zu spät, die Relevanz der Organisation als wirklich effektives multilaterales Forum für einen offenen und ehrlichen Dialog wiederherzustellen, was die Grundlage für einen praktikablen Weg zum Frieden darstellt“, so Gallagher.
Wie in seinem Vortrag in Malta beim 31. Ministerrat der OSZE, in dem er die Mitglieder zu Dialog und Überwindung von Spaltungen aufrief, erinnerte Gallagher an den 50. Jahrestag des Schlussakts von Helsinki. Dieses Abkommen, das im Sommer 1975 von 35 Staaten unterzeichnet wurde, bremste den Kalten Krieg. Aus dem Geist dieser Einigung ging die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa hervor. Und es ist dieser „Geist von Helsinki“, den die teilnehmenden Staaten in dieser dramatischen Epoche der Menschheit wiederbeleben müssen.
Förderung freundschaftlicher Beziehungen
„Der Schlussakt von Helsinki verkörpert eine von allen teilnehmenden Staaten geteilte Idee, wonach Frieden nicht einfach die Abwesenheit von Krieg oder die Aufrechterhaltung eines Machtgleichgewichts ist, sondern das Ergebnis der Förderung freundschaftlicher Beziehungen, des Engagements in respektvollem und konstruktivem Dialog und der Förderung der Zusammenarbeit“, sagte der Sekretär für die Beziehungen mit den Staaten. „Diese Prinzipien, basierend auf internationalem Recht und dem universellen Schutz der Menschenrechte, sind heute ebenso relevant wie vor fünf Jahrzehnten.“
Abschließend wiederholte der Erzbischof den Appell von Papst Franziskus für die „gepeinigte Ukraine“ in der : „Möge das Geräusch der Waffen im vom Krieg verwüsteten Ukraine verstummen! Möge es den nötigen Mut geben, die Tür zu Verhandlungen und Gesten des Dialogs und der Begegnung zu öffnen, um einen gerechten und dauerhaften Frieden zu erreichen.“
(vatican news)
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