Papst Leo: ?Gott will keinen Krieg, er will Frieden“
?Der Fürsprache der Heiligen und der Jungfrau Maria vertrauen wir unser unablässiges Gebet für den Frieden an, insbesondere im Heiligen Land und in der Ukraine sowie in allen anderen vom Krieg heimgesuchten Ländern“, sagte der Papst am Sonntag am Ende der großen Heiligsprechungsmesse, bei der er die Italiener Carlo Acutis und Giorgio Frassati heiligsprach. Eindringlich wandte sich Leo XIV. erneut an politische Verantwortliche mit dem Aufruf, auf Frieden hinzuwirken.
Appell an die Gewissen
?Den Regierenden sage ich erneut: Hört auf die Stimme eures Gewissens! Die scheinbaren Siege, die mit Waffen errungen werden und Tod und Zerstörung säen, sind in Wirklichkeit Niederlagen und bringen niemals Frieden und Sicherheit! Gott will keinen Krieg, er will Frieden, und er unterstützt diejenigen, die sich bemühen, aus der Spirale des Hasses auszubrechen und den Weg des Dialogs zu beschreiten.“
Leo XIV. würdigte am Ende der Heiligsprechungsfeier zudem den deutschen Jesuiten Eduard Profittlich und die ungarische Märtyrerin Maria Magdolna Bódi, die beide am Samstag seliggesprochen worden waren.
Profittlich und Bódi: mutige Zeugen der Schönheit des Evangeliums
?In Tallinn, der Hauptstadt Estlands, wurde der Jesuitenerzbischof Edoardo Profittlich seliggesprochen, der 1942 während der Verfolgung der Kirche durch das sowjetische Regime ermordet wurde. Und in Verszprém, Ungarn, wurde Maria Magdolna Bódi seliggesprochen, eine junge Laienfrau, die 1945 getötet wurde, weil sie sich Soldaten widersetzte, die ihr Gewalt antun wollten. Wir preisen den Herrn für diese beiden Märtyrer, mutige Zeugen der Schönheit des Evangeliums!“
Eduard Profittlich (1890-1942), 1931 zum Apostolischen Administrator von Estland ernannt und 1936 zum Bischof geweiht, lehnte nach der sowjetischen Besetzung 1940 eine Ausreise ab und blieb bei seiner Gemeinde. Am 27. Juni 1941 wurde er verhaftet, in das Gefängnis von Kirow gebracht, dort zum Tode verurteilt und starb am 22. Februar 1942. Papst Franziskus hatte im Dezember 2024 sein Martyrium anerkannt und damit den Weg zur Seligsprechung eröffnet.
Seligsprechung in Estland... und Ungarn
Maria Magdolna Bódi (1921-1945) war Fabrikarbeiterin und engagierte sich aufgrund ihrer Glaubensüberzeugung für Kinder, ältere Mitbürger und Bedürftige. Zum Christkönigsfest 1941 legte sie ein privates Versprechen ewiger Keuschheit ab, da sie wegen ihrer unehelichen Geburt nicht in einen Orden eintreten konnte. Als die Front am Ende des Zweiten Weltkriegs ihr Heimatdorf Liter erreichte, suchte die damals 23-Jährige mit anderen Frauen und Kindern Schutz in einem Bunker. Am 23. März 1945 kamen sowjetische Soldaten in das Dorf und griffen die Frauen an, die sich am Eingang des Schutzraums aufhielten. Maddalena Bodi wehrte sich, warnte ihre Gefährtinnen und versuchte zu fliehen, wurde aber von einem Soldaten eingeholt und mit sechs Schüssen getötet. Die Anerkennung ihres Martyriums lenkt die Aufmerksamkeit auf das Leid vieler ungarischer Frauen, die 1945 Opfer sexueller Gewalt durch Soldaten der Roten Armee wurden. Schätzungen zufolge gab es 80.000 bis 250.000 Vergewaltigungen.
(vatican news/kap – pr)
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