Was der Papst hinter verschlossenen Türen zu Bisch?fen sagte
In der vatikanischen Synodenaula stand der neue Papst Bischöfen, die im Lauf der letzten zwölf Monate geweiht wurden, Rede und Antwort; eine ähnliche Konferenz hinter verschlossenen Türen hatte er schon kurz nach seiner Wahl im Mai mit Kardinälen gehalten. Der Vatikan veröffentlichte nun an diesem Freitag eine Erklärung, aus der sich die großen Linien dieser Frage-Antwort-Runde nachzeichnen lassen.
Dazu gehört auch Leos Bemerkung zum Umgang mit Priestern, die durch unangemessenes Verhalten auffallen. Wörtlich sagte der Papst zu solchen Fällen: ?Sie dürfen nicht in der Schublade verschwinden, sondern müssen mit Barmherzigkeit und wahrer Gerechtigkeit gegenüber den Opfern und den Beschuldigten angegangen werden.“
Nach Angaben der Vatikan-Erklärung unterstrich Papst Leo, wie wichtig es für Bischöfe sei, dem Herrn nahe zu bleiben, sich Zeit für das Gebet zu nehmen und bedingungsloses Vertrauen in den Heiligen Geist zu setzen. Bischöfe sollten ihre pastorale und menschliche Erfahrung in ihrem neuen Amt weiterentwickeln, um auf Fragen zu antworten, die sich Männer und Frauen in dieser Zeit stellen, etwa über den Sinn des Lebens und das Böse in der Welt. ?Die vor 25 Jahren im Seminar gelernten Standardantworten reichen nicht aus“, so der Papst.
Bischöfe sollten beharrlich sein, vor Schwierigkeiten nicht gleich einknicken, die Rolle von Laien im Leben der Kirche wertschätzen sowie zuhören und nicht nur Predigten halten. Synodalität – ein Thema, das Leos Vorgänger Franziskus besonders am Herzen lag – sei keine pastorale Methode, sondern ?ein Stil der Kirche, des Zuhörens und der gemeinsamen Suche nach der Sendung, zu der wir berufen sind“.
Vorsicht bei der Nutzung der Socials
Auf eine Frage zur Nutzung sozialer Netzwerke riet Papst Leo XIV. zur Vorsicht. Er sehe die Gefahr, ?dass sich jeder berechtigt fühlt, zu sagen, was er will, auch Dinge, die nicht wahr sind“. Der Papst wörtlich: ?Es gibt Momente, in denen es schmerzhaft ist, die Wahrheit zu erfahren“, aber dennoch notwendig. In diesem Sinne sei es hilfreich, sich von Kommunikationsfachleuten helfen zu lassen. Er rate, kurz gesagt, das Folgende: ?Ruhe, einen klaren Kopf und die Hilfe eines Fachmanns“.
Papst Leo bekräftigte die Notwendigkeit, Brücken zu bauen und den Dialog zu suchen, auch dort, wo Christen eine Minderheit sind. Wichtig sei echter Respekt für Menschen anderer religiöser Traditionen. In Sachen Mission lobte der Papst, der lange als Missionar in Peru gelebt hat, die Arbeit von Laien in diesem Bereich. Und er versprach auf eine Frage zu Schöpfung und Umweltkrisen hin, dass die Kirche in dieser wichtigen Frage ?präsent sein wird“.
Gesprochen wurde bei der Begegnung auch über Jugendpastoral, die Priesterausbildung, über mögliche neue Wege im Prozess der Auswahl von Bischöfen und über die Krisen in verschiedenen Teilen der Welt. Doch dazu liefert der Vatikan keine Zitate des Papstes.
(vatican news – sk)
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