Papst erinnert an Hiroshima und Nagasaki: Atomwaffen sind Affront gegen die Menschlichkeit
Silvia Kritzenberger - Vatikanstadt
?Wahrer Frieden erfordert den mutigen Verzicht auf Waffen.“ Mit diesen Worten erinnert Papst Leo an die schrecklichen Folgen der Atombombenabwürfe vom 6. und 9. August 1945, bei denen hunderttausende Menschen starben und überlebende Zeitzeugen – die sogenannten hibakusha – lebenslange körperliche und seelische Wunden davontrugen. Ihre Lebensgeschichten seien ein ?dringender Appell“, für eine sicherere Welt einzutreten, und ihre Erfahrungen und ihr Leid dürften niemals in Vergessenheit geraten, so der Papst.
Waffen, die unsere Menschlichkeit beleidigen
?Atomwaffen verletzen unsere gemeinsame Menschlichkeit und verraten auch die Würde der Schöpfung, deren Harmonie zu bewahren wir berufen sind,“ schreibt der Papst in seiner Botschaft weiter. Hiroshima und Nagasaki seien heute mehr denn je ?lebendige Mahnmale“ für die ?unvorstellbaren Schrecken, die Atomwaffen anrichten“. und die bleibenden Wunden, die Gewalt hinterlasse in den Städten, Schulen, Häusern und in den Herzen der Menschen.
Krieg ist immer eine Niederlage für die Menschheit
Papst Leo XIV. erinnert in seinem Schreiben auch an die Worte seines Vorgängers Franziskus, der in einer Welt, die von wachsender Unsicherheit und globalen Konflikten geprägt sei, immer wieder betont habe, dass ?Krieg immer eine Niederlage für die Menschheit ist“. Der Glaube an Sicherheit durch gegenseitige Bedrohung sei eine Illusion, die man kategorisch ablehnen müsse. ?Stattdessen müssen wir eine globale Ethik schaffen, die in Gerechtigkeit, Geschwisterlichkeit und im Gemeinwohl verwurzelt ist,“ fordert Leo und ruft dazu auf, eine ?unbewaffnete und entwaffnende“ Friedenspolitik zu verfolgen.
Appell an die internationale Gemeinschaft
Der Jahrestag solle – so der Papst abschließend – ein Aufruf an die internationale Gemeinschaft sein, sich verstärkt für einen dauerhaften Friedensordnung einzusetzen. Es brauche eine ?globale Ethik, die in Gerechtigkeit, Geschwisterlichkeit und dem Gemeinwohl verwurzelt ist“.
Der Apostolische Nuntius in Japan, Erzbischof Francisco Gerardo Escalante Molina, hat die Botschaft des Papstes bei der Messe für den Frieden verlesen, die diesen Dienstag in Hiroshima gefeiert wurde.
(vaticannews - skr)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, k?nnen Sie hier unseren Newsletter bestellen.