Papst: Den Glauben zum Ma?stab unserer Entscheidungen machen
Silvia Kritzenberger - Vatikanstadt
Ausgehend vom Bild der ?engen Tür“ aus dem Lukas-Evangelium (13,22-30) warnte der Papst vor einer religiösen Haltung, die sich in der Teilnahme an Gottesdiensten oder im bloßen Hören der Lehren Jesu erschöpft, das Herz aber unberührt lässt.
?Gewiss, der Herr will uns nicht entmutigen,“ betonte das Kirchenoberhaupt. ?Seine Worte dienen vielmehr dazu, die Vermessenheit derer zu erschüttern, die sich für bereits gerettet halten und die aufgrund ihrer religiösen Praxis das Gefühl haben, dass bei ihnen schon alles in Ordnung ist. In Wirklichkeit haben sie nicht verstanden, dass es nicht ausreicht, religiöse Handlungen zu vollziehen, wenn diese nicht das Herz verwandeln: Der Herr will keinen vom Leben getrennten Kult und er mag keine Opfer und Gebete, wenn sie uns nicht dazu bewegen, unseren Brüdern und Schwestern in Liebe zu begegnen und Gerechtigkeit zu üben.“
Wahrer Glaube ruft zum Einsatz für das Gute
Wie das Evangelium zeige, gehe wahrer Glaube tiefer, so Leo XIV. weiter. Er umfasst das ganze Leben, wird zum Maßstab für unsere Entscheidungen und drängt uns dazu, uns für das Gute einzusetzen – selbst wenn es unbequem ist.
Wörtlich sagte der Papst:
?Während wir manchmal diejenigen verurteilen, die weit weg sind vom Glauben, stellt Jesus die "Sicherheit der Gläubigen" in Frage. Er sagt uns nämlich, dass es nicht ausreicht, den Glauben mit Worten zu bekennen, bei der Feier der Eucharistie mit ihm zu essen und zu trinken oder die christlichen Lehren gut zu kennen. Unser Glaube ist echt, wenn er unser ganzes Leben umfasst, wenn er zum Maßstab für unsere Entscheidungen wird, wenn er uns zu Frauen und Männern macht, die sich für das Gute einsetzen und aus Liebe etwas riskieren, so wie Jesus es getan hat.“
Die ?enge Tür“: Mut zu Selbsthingabe und Dienst am Nächsten
Jesus selbst sei diesen Weg gegangen – nicht den leichten Weg des Erfolgs, sondern den Weg des Kreuzes, erinnerte Papst Leo. Die ?enge Tür“ steht damit sinnbildlich für den Mut zur Selbsthingabe und zum Dienst am Nächsten. Und was dies für unser Leben konkret bedeutet, erläuterte der Pontifex wie folgt:
?Manchmal bedeutet dies, schwierige und unpopuläre Entscheidungen zu treffen, gegen den eigenen Egoismus anzukämpfen und sich für andere einzusetzen, am Guten festzuhalten, wo das Böse zu überwiegen scheint, und so weiter. Aber wenn wir diese Schwelle überschreiten, werden wir entdecken, dass sich das Leben auf neue Weise vor uns öffnet, und schon jetzt werden wir in das weite Herz Gottes und in die Freude des ewigen Festes eintreten, das er für uns bereitet hat.“
Abschließend rief Papst Leo seine Zuhörer zum Vertrauen auf die Fürsprache Marias auf:
?Bitten wir die Jungfrau Maria, sie möge uns helfen, mutig die "enge Tür" des Evangeliums zu durchschreiten, damit wir uns mit Freude der Weite der Liebe Gottes, des Vaters, öffnen können.“
(vaticannews – skr)
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