Papst an Jugendliche: Unsere Hoffnung ist Jesus
Silvia Kritzenberger - Vatikanstadt
Mit einer feierlichen Freiluftmesse ist die Heilig-Jahr-Feier der Jugendlichen in Rom ausgeklungen. Zum Abschluss ihres großen Glaubensfestes waren mehr als eine Million junger Menschen auf das einst wenig beachtete Peripherie-Gelände gekommen, wo der heilige Papst Johannes Paul II. am Weltjugendtag des Jahrs 2000 den zahlenmäßig größten Gottesdienst in der Geschichte Roms gefeiert hat.
Ausgehend von dem biblischen Bild der Emmaus-Jünger, die nach dem Tod Jesu enttäuscht und hoffnungslos Jerusalem verlassen, lud der Papst seine jungen Zuhörer ein, über ?die Begegnung mit dem Auferstandenen“ nachzudenken, ?die unser Leben verändert, unsere Empfindungen, Sehnsüchte und Gedanken erhellt.“
Die Vergänglichkeit des Lebens...
Mit Blick auf die Lesung aus dem Buch Kohelet: ?Alles ist Windhauch“, erinnerte das Kirchenoberhaupt an die Vergänglichkeit des Lebens, betonte aber auch, dass wir nicht für ein bequemes Leben gemacht seien, in dem alles selbstverständlich ist, sondern für eines, ?das sich in der Liebe immer wieder erneuert.“
?Und so streben wir beständig nach einem ?Mehr“, das uns keine geschaffene Wirklichkeit geben kann; wir verspüren einen so großen und brennenden Durst, dass kein Getränk dieser Welt ihn stillen kann. Täuschen wir angesichts dessen unser Herz nicht, indem wir versuchen, den Durst mit nutzlosen Ersatzmitteln zu stillen!“, brachte Papst Leo das Dilemma vieler junger Menschen unserer Zeit auf den Punkt, die den Sinn des Lebens im Konsum suchen.
Den Kirchenvater Augustinus zitierend erinnerte Leo – der erste Papst aus dem Augustinerorden – seine jungen Zuhörer daran, dass wahre Hoffnung nicht in irdischen Dingen liege, sondern allein in dem, der alles erschaffen hat: Gott selbst.
Daher der folgende Denkanstoß des Papstes:
?Es gibt in unserem Herzen eine wichtige Frage, ein Bedürfnis nach Wahrheit, das wir nicht ignorieren können und das uns dazu bringt, uns zu fragen: Was ist wirklich Glück? Was ist der echte Geschmack des Lebens? Was befreit uns aus den Sümpfen der Sinnlosigkeit, der Langeweile, der Mittelmäßigkeit?“.
Viele junge Menschen hätten in diesen Tagen in Rom durch Begegnungen, Gespräche, Kunst, Musik und das Sakrament der Versöhnung tiefgehende Erfahrungen gemacht. Und darin liege bereits eine wichtige Antwort, so der Pontifex weiter:
?Die Fülle unseres Daseins hängt weder davon ab, was wir ansammeln, noch davon, …, was wir besitzen ... Sie hängt vielmehr davon ab, was wir mit Freude annehmen und teilen können … Kaufen, anhäufen, konsumieren reicht nicht aus. Wir müssen unsere Augen erheben, nach oben schauen, auf »das, was oben ist« …, um zu erkennen, dass alles in der Welt nur insofern Sinn hat, als es dazu dient, uns mit Gott und unseren Brüdern und Schwestern in Liebe zu vereinen und in uns eine Gesinnung voll an ?Erbarmen, Güte, Demut, Milde, Geduld», Vergebung und Frieden wachsen lassen, wie die von Christus.“
Die Sehnsucht, aus dem Leben etwas Großes zu machen
Schon beim unvergessenen Weltjugendtag 2000 habe Johannes Paul II. die jungen Menschen daran erinnert, dass unsere Hoffnung Jesus sei, weil er ?in euch etwas entfacht: die Sehnsucht, aus eurem Leben etwas Großes zu machen; … euch selbst und die Gesellschaft besser zu machen, damit sie menschlicher und geschwisterlicher werde“, zitierte Leo seinen heiligen Vorgänger.
Abschließend rief der Papst die jungen Menschen dazu auf, durch Gebet, Eucharistie, Beichte und konkrete Nächstenliebe die Freundschaft mit Christus zu pflegen – und verwies auf zwei jung gestorbene Selige, die genau diesen Weg gegangen sind und kurz vor der Heiligsprechung stehen: Pier Giorgio Frassati und Carlo Acutis.
Die jungen Menschen vertraute er dem Schutz Mariens, der ?Jungfrau der Hoffnung“, an:
?Möget ihr mit ihrer Hilfe in den nächsten Tagen, wenn ihr in eure Länder in allen Teilen der Welt zurückkehrt, weiterhin mit Freude auf den Spuren des Erlösers wandeln und alle, denen ihr begegnet, mit eurer Begeisterung und dem Zeugnis eures Glaubens anstecken!,“ so der abschließende Wunsch von Papst Leo.
(vaticannews – skr)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, k?nnen Sie hier unseren Newsletter bestellen.