Vatikan führt Umweltschutz-Messe ein
Mario Galgano - Vatikanstadt
Die erste Messe in dem neu eingeführten Anliegen ?pro custodia creationis“ wird am kommenden Dienstag, dem 9. Juli, im päpstlichen Sommersitz Castel Gandolfo stattfinden. Dies kündigte Kardinal Michael Czerny, Präfekt des Dikasteriums für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen, an diesem Donnerstagvormittag bei der Vorstellung des entsprechenden Dekrets im vatikanischen Pressesaal an.
?Das neue Formular wird nächste Woche von Papst Leo XIV. im Borgo Laudato si' in Castel Gandolfo verwendet“, erklärte Czerny. Es handele sich um eine private Messe, die zusammen mit den Mitarbeitenden dieses ökologischen Projekts gefeiert werde. Die liturgische Neuerung sei inspiriert von der von Papst Franziskus und dessen Lehre zur Bewahrung der Schöpfung.
Zentrale Anliegen
Das neue Messformular wird in das Messbuch ?Missae pro variis necessitatibus vel ad diversa“ (für besondere Anliegen) aufgenommen. Francesco Viola, Sekretär des Dikasteriums für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung, betonte, dass diese Messe einige der zentralen Anliegen aus aufgreife und sie in ein Gebet überführe.
?Die Schöpfung ist kein Thema, das hinzugefügt wird, sondern in der katholischen Liturgie allgegenwärtig“, sagte Kardinal Czerny. Die neue Messe sei ein liturgisches, spirituelles und gemeinschaftliches Angebot, das dem Engagement für die Schöpfung eine klare Form gebe.
Die Texte, die das Formular der ?Missa pro custodia creationis“ bilden, seien als theologisches Korrektiv zu einer verkürzten oder oberflächlichen Lesart von gedacht, erklärte Viola. Diese Lesart verfehle die Tiefe der Enzyklika, die eine umfassende Sicht auf die Ökologie biete.
Ökologische Krise
Das jüngste Apostolische Schreiben greife diese Perspektive erneut auf und benenne die ökologische Krise in aller Deutlichkeit. ?Auch dank der Lehren von Papst Franziskus sind wir uns stärker bewusst, dass wir uns in einer Situation schwerer Krise befinden“, so Viola.
Kardinal Czerny unterstrich die Bedeutung der neuen Messformel für die Gegenwart: ?Ein solcher Gottesdienst ist ein großer Akt des Glaubens, der Hoffnung und der Nächstenliebe. Er erneuert unsere Dankbarkeit, stärkt unseren Glauben und lädt uns ein, mit Sorgfalt und Verantwortung auf das Geschenk der Schöpfung zu antworten.“
Die Einführung der neuen Messe sei ein weiterer Schritt der Kirche, das ökologische Bewusstsein auch im liturgischen Leben zu verankern. Die Feier mit Papst Leo XIV. markiere den Auftakt für eine mögliche weite Verbreitung dieser liturgischen Praxis in den Gemeinden weltweit.
(vatican news)
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