Papst: In Sommerzeit entschleunigen und Gastfreundschaft üben
Stefanie Stahlhofen - Vatikanstadt
Jede echte Begegnung sei nämlich unentgeltlich und nicht käuflich, führte der Papst aus: Sei es die Begegnung mit Gott, sei es die mit anderen, sei es die mit der Natur. Leo XIV. rief alle dazu auf, ?Raum zu schaffen und auch, um ihn zu bitten; willkommen zu heißen und sich aufnehmen zu lassen. Wir haben viel zu empfangen und nicht nur zu geben", betonte er. Papst Leo XIV. ging vor dem Mittagsgebet in Castel Gandolfo genauer auf die 1. Lesung von diesem Sonntag, in der es um Abrahams Gastfreundschaft geht, und auf das Sonntagsevangelium, in dem Jesus als Gast in das Haus von Maria und Marta kommt, ein.
?Unser Gott hat es zuerst verstanden, selbst zum Gast zu werden, und auch heute steht er vor unserer Tür und klopft an (vgl. Offb 3,20). Es ist bezeichnend, dass in der italienischen Sprache ?ospite“ [Gastgeber; Gast] sowohl derjenige ist, der bewirtet, als auch derjenige, der bewirtet wird. So können wir an diesem Sommersonntag über das Wechselspiel der gegenseitigen Aufnahme nachdenken, ohne das unser Leben verarmt."
Gute Gastgeber und Gäste haben Demut, Feingefühl, Aufmerksamkeit und Offenheit
Sowohl um Gastgeber zu sein als auch um bewirtet zu werden, braucht es, das betont Papst Leo, Demut, Feingefühl, Aufmerksamkeit und Offenheit. Im Evangelium riskiere Marta, sich nicht ganz auf die Freude des Treffens einzulassen, weil sie zu sehr mit den Dingen beschäftigt ist, die sie als Gastgeberin organisieren muss:
?Während sich Marta darüber beklagt, dass ihre Schwester sie bei der Arbeit allein gelassen hat (vgl. V. 40), hat Maria gleichsam jedes Zeitgefühl verloren, weil sie von den Worten Jesu ergriffen ist. Sie ist nicht weniger tatkräftig als ihre Schwester und auch nicht weniger großzügig. Doch sie hat die Gelegenheit ergriffen. Deshalb ermahnt Jesus Marta: Weil sie sich einer Nähebeziehung entzogen hat, die auch ihr große Freude berebereiten würde (vgl. VV. 41-42). (...) Die Sommerzeit kann uns helfen, ,zu entschleunigen` und mehr Maria als Marta zu ähneln."
Die Berufung der katholischen Kirche sei, so Papst Leo abschließend, ?ein für alle offenes Haus zu bleiben und weiterhin ihren Herrn aufzunehmen, der um Einlass bittet".
(vatican news - sst)
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