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Audienz für Teilnehmer des Welttages gegen Drogen im Vatikan Audienz für Teilnehmer des Welttages gegen Drogen im Vatikan 

Leo XIV.: ?Ausgrenzung bek?mpfen, nicht die Ausgegrenzten“

Dass ?im Namen der Sicherheit oft ein Kampf gegen die Armen geführt wird“ hat Papst Leo XIV. an diesem Donnerstag anl?sslich des Welttages gegen Drogen hervorgehoben. Er rief zur Ursachenbek?mpfung und Solidarit?t mit den Opfern des perfiden und weitverzweigten Gesch?ftes auf.

Anne Preckel – Vatikanstadt

Solange es noch Süchtige gibt, muss der Kampf gegen Drogen weitergehen, stellte der Papst in seiner Ansprache vor Teilnehmern des Welttages gegen Drogen klar. Er empfing eine große Gruppe von ihnen, darunter Überlebende und Politiker, am Morgen im Vatikan.

Ursachen bekämpfen, nicht Opfer

?Unser Kampf richtet sich gegen diejenigen, die Drogen und jede andere Sucht - denken Sie an Alkohol oder Glücksspiel - zu ihrem großen Geschäft machen“, schärfte der Papst ein. Zuallererst gelte es Ursachen und Drahtzieher zu bekämpfen, wandte er sich an politisch Verantwortliche weltweit.

?Es gibt riesige Interessenkonzentrationen und verzweigte kriminelle Organisationen, die zu zerschlagen die Aufgabe der Staaten ist. Es ist einfacher, ihre Opfer zu bekämpfen. Zu oft wurde und wird im Namen der Sicherheit ein Krieg gegen die Armen geführt, der die Gefängnisse mit Menschen füllt, die nur das letzte Glied in einer Kette des Todes sind. Diejenigen, die die Kette in den Händen halten, gewinnen an Einfluss und Straffreiheit. Unsere Städte müssen nicht von den Ausgegrenzten, sondern von der Ausgrenzung befreit werden; sie müssen nicht von den Verzweifelten, sondern von der Verzweiflung befreit werden.“

Das Heilige Jahr der Hoffnung werbe für eine ?Kultur der Begegnung als Weg zur Sicherheit“, erinnerte der Papst, auch gehe es um die ?Rückgabe und Umverteilung von ungerecht angehäuftem Reichtum als Weg zur persönlichen und zivilen Versöhnung“, so Leo XIV.. Papst Franziskus hatte zum Heiligen Jahr etwa zu einem Schuldenerlass für arme Länder aufgerufen.

 

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Kultur der Begegnung als Weg zu Sicherheit

?Vielerorts“ werde ?der Kampf gegen den Drogenhandel, das Bildungsengagement unter den Armen, die Verteidigung der indigenen Gemeinschaften und der Migranten, die Treue zur Soziallehre der Kirche als subversiv angesehen“, was heute auch zum ?Martyrium“ führe, merkte Papst Leo weiter an, ohne bestimmte Länder zu benennen. Das Heilige Jahr der Hoffnung setze der Ausgrenzung und Verzweiflung etwas entgegen, es zeige eine ?Kultur der Begegnung als Weg zur Sicherheit“ auf

Drogen seien ein Angriff gegen die Menschenwürde, ?ein unsichtbares Gefängnis“ und letztlich eine ?Täuschung“ der menschlichen Sehnsucht, verdeutlichte er mit persönlichen Worten:

?Wenn ich Ihnen begegne, denke ich an den Abgrund meines Herzens und jedes menschlichen Herzens. Es ist ein Psalm, also die Bibel, die das Geheimnis, das in uns wohnt, einen ,Abgrund‘ nennt (vgl. Ps 63,7). Der heilige Augustinus bekennt, dass die Unruhe seines Herzens nur in Christus Frieden gefunden hat. Wir suchen Frieden und Freude, wir dürsten danach. Und viele Täuschungen können uns auf dieser Suche enttäuschen und sogar gefangen nehmen.“

Papst Leo traf die große Gruppe im San Damaso-Hof im Vatikan
Papst Leo traf die große Gruppe im San Damaso-Hof im Vatikan   (ANSA)

Gemeinsam gegen die Ketten der Sucht 

Dass sich Menschen gegen Drogen und verschiedenste Arten von Süchten einsetzten, sei ein ?Zeugnis der Freiheit“, würdigte Papst Leo das Engagement seiner Gäste, die in unterschiedlichen Rollen und Bereichen gegen das Phänomen kämpfen, auch als Betroffene. Er wandte sich besonders an die Jugendlichen, die er als ?Akteure“ von Erneuerung bezeichnete. ?Die Kirche braucht Sie. Die Menschheit braucht Sie. Bildung und Politik brauchen Sie. Gemeinsam werden wir die unendliche Würde, die jedem Menschen innewohnt, über alle entwürdigenden Abhängigkeiten hinweg zur Geltung bringen“, zeigte sich der Papst zuversichtlich.

Wesentlich sei, dafür gemeinsam zu kämpfen, betonte er, ?indem wir die Orte der Heilung, der Begegnung und der Erziehung vermehren: pastorale Wege und sozialpolitische Maßnahmen, die auf der Straße beginnen und niemanden aufgeben, der verloren ist. Ich bete auch für euch, dass mein Dienst im Dienst der Hoffnung der Menschen und der Völker steht, im Dienst an allen.“

Paola und der Papst
Paola und der Papst   (@Vatican Media)

Bei der Audienz trug auch Paola ihre Erfahrungen vor. Die  junge Frau begann als ehemalige Drogenabhängige in einer betreuten Wohngemeinschaft ein neues Leben. Sie habe begonnen zu begreifen, ?dass wahre Liebe etwas anderes ist, und zwar in erster Linie, mich selbst zu lieben“, so die Betroffene vor dem Papst. In der Wohngemeinschaft habe sie zum ersten Mal wieder seit langer Zeit ?richtig gelacht“: ?Zuerst lachte ich, dann brach ich in einen verzweifelten Schrei aus, weil ich mich daran erinnerte, dass es anderthalb Jahre her war, dass ich so gelacht hatte.“

Der 26. Juni ist der ?Internationale Tag gegen Drogenmissbrauch und unerlaubten Suchtstoffverkehr“.

(vatican news – pr)
 

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26. Juni 2025, 12:55