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Papst Leo sprach beim Angelus ernste Worte Papst Leo sprach beim Angelus ernste Worte 

Papst über Iran und Nahost-Konflikt: die Menschheit schreit nach Frieden und Vernunft

Nachdem die USA in der Nacht zum Sonntag in die Eskalation zwischen Israel und Iran eingetreten sind, hat der Papst beim Mittagsgebet dem ?Schrei der Menschheit nach Frieden, Verantwortung und Vernunft“ Ausdruck gegeben. Das Leid in Gaza und anderen Brennpunkten drohe angesichts der neuen Intervention ?in Vergessenheit zu geraten“, so Leo XIV..

Nach dem Mittagsgebet sprach Papst Leo am Sonntag am Petersplatz von ?alarmierenden Nachrichten aus dem Nahen Osten, insbesondere aus dem Iran.“ ?In diesem dramatischen Szenario, das Israel und Palästina einschließt, droht das tägliche Leid der Bevölkerung in Vergessenheit zu geraten, vor allem in Gaza und anderen Gebieten, wo die Dringlichkeit einer angemessenen humanitären Unterstützung immer dringlicher wird“, lenkte Papst Leo den Blick auf die Not der Zivilisten, darunter Kinder, alte Menschen und Frauen.

Stop! Es gibt keine fernen Konflikte

?Heute schreit die Menschheit mehr denn je und bittet um Frieden.“

?Heute schreit die Menschheit mehr denn je und bittet um Frieden. Es ist ein Schrei, der nach Verantwortung und Vernunft verlangt, und er darf nicht durch das Klirren der Waffen und rhetorische Worte, die den Konflikt schüren, übertönt werden“, fuhr der Papst fort.

Er rief alle Staaten und Verantwortlichen dazu auf, auf Frieden statt auf eine weitere Eskalation hinzuwirken: ?Jedes Mitglied der internationalen Gemeinschaft hat eine moralische Verantwortung: die Tragödie des Krieges zu stoppen, bevor sie zu einem irreparablen Abgrund wird. Es gibt keine ,fernen‘ Konflikte, wenn die Menschenwürde auf dem Spiel steht.“

?Die Tragödie des Krieges stoppen, bevor sie zu einem irreparablen Abgrund wird.“

Papst Leo XIV. erinnerte an die schweren und langwierigen Folgen von Gewalt und Krieg und knüpfte damit an Friedensappelle seiner Vorgänger auf dem Stuhl Petri an. Auf dem Petersplatz waren zahlreiche Parlamentarier und Bürgermeiste versammelt, die anlässlich des Heilig Jahr-?Jubiläums der Regierenden“ nach Rom gekommen waren.

Krieg reißt schwer heilbare Wunden 

?Krieg löst keine Probleme, sondern vergrößert sie und reißt tiefe Wunden in die Geschichte der Völker, die erst nach Generationen heilen können. Kein bewaffneter Sieg kann den Schmerz der Mütter, die Angst der Kinder und die geraubte Zukunft ausgleichen. Möge die Diplomatie die Waffen zum Schweigen bringen! Mögen die Völker ihre Zukunft mit Werken des Friedens gestalten, nicht mit Gewalt und blutigen Konflikten!“

Der Schlagabtausch zwischen Iran und Israel hatte in der Nacht eine neue Wendung bekommen, als auch die USA nukleare Ziele im Iran angriffen. Das Land reagierte mit massivem Beschuss auf Israel. Israelische Medien berichteten von Einschlägen in Wohngebieten in Tel Aviv, Nes Tziona und Haifa. Die israelische Armee setzte unterdessen ihre Militäraktion fort und flog Angriffe auf militärische Ziele im Westen des Iran.

Drohung weiterer Angriffe

US-Präsident Donald Trump bezeichnete die Angriffe auf die Atomanlagen Fordo, Natans und Isfahan als ?spektakulären militärischen Erfolg“. Die wichtigsten Urananreicherungsanlagen des Landes seien vollständig zerstört worden. Er rief den Iran als ?Tyrann des Nahen Ostens“ auf, Frieden zu schließen. Andernfalls werde es weitere Angriffe geben, die ?weitaus größer und viel einfacher“ ausfallen würden.

Israels Staatsführung, die am 13. Juni nukleare Ziele im Iran angegriffen hatte, begrüßte die US-amerikanische Unterstützung. Für Trump gelte wie für ihn, dass ?Frieden durch Stärke" komme, wobei Stärke dem Frieden vorausgehe, erklärte der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Sonntagmorgen per Videoansprache. Zustimmung für das Eingreifen der USA kam laut Medien auch aus der israelischen Opposition.

Warnung vor Eskalation

Der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Antonio Guterres, zeigte sich beunruhigt von den jüngsten Entwicklungen. Es sei ?eine gefährliche Eskalation in einer Region, die bereits am Abgrund steht - und eine direkte Bedrohung für den internationalen Frieden und die Sicherheit“, schrieb er auf X. Er forderte, die Spirale der Gewalt zu durchbrechen und den diplomatischen Weg einzuschlagen. Es gebe keine militärische Lösung der Krise.

Der iranische Außenminister Abbas Araghtschi warf den USA auf X vor, ?mit ihrem Angriff auf die friedlichen Nuklearanlagen des Iran einen schweren Verstoß gegen die Charta der Vereinten Nationen, das Völkerrecht und den Atomwaffensperrvertrag begangen“ zu haben. Der Iran behalte sich das ?legitime Recht auf Selbstverteidigung“ vor.

Opfer auf allen Seiten

Seit Beginn der iranischen Gegenschläge nach den israelischen Angriffen am 13. Juni sind nach offiziellen Angaben Dutzende Menschen getötet und um die 1.300 Personen verletzt worden. Tausende Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Der Iran feuerte hunderte von Raketen und Drohnen auf Israel. Etwa 25.000 Gebäude wurden durch Einschläge von Raketen oder Trümmerteilen beschädigt. In Gaza gingen israelische Angriffe auf Zivilisten bis zuletzt weiter, auch auf Hilfesuchende. Es droht eine Hungersnot und es mangelt an Trinkwasser und medizinischer sowie psychologischer Hilfe. 

 

(vatican news/kna – pr)

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22. Juni 2025, 12:24